Tausende Rauchmelder fehlen noch

Nicht nur in Klagenfurt ist man bei der Montage der seit 1. Juli vorgeschriebenen Rauchmelder in Verzug. Auch bei der Wohnbaugenossenschaft Kärntnerland, die rund 3.500 Wohnungen vermietet, fehlen noch die Hälfte der Melder.

Nach dem Wohnhausbrand am Wochenende in Klagenfurt liegt nun das Ergebnis der Obduktion des Opfers vor: Die 32 Jahre alte Frau ist laut Gerichtsmedizin an einer Rauchgasvergiftung gestorben - mehr dazu in 32-Jährige starb bei Wohnungsbrand. In der Wohnung, die einer Tochterfirma der Stadt gehört, war trotz der gesetzlichen Verpflichtung kein Rauchmelder montiert. Anlässlich des tragischen Falles wurde bekannt, dass in rund 3.000 der 3.500 von der Stadt vermieteten Wohnungen Rauchmelder noch fehlen, da mehrere Geräte pro Wohnung nötig sind, fehlen rund 12.000 Geräte - mehr dazu in Wohnungen der Stadt ohne Rauchmelder.

Aufsichtsrat stellt mehr Personal ab

Am Dienstagvormittag tagte deswegen der Aufsichtsrat der städtischen Immobilienverwaltung. Das Ergebnis: Jetzt soll mehr Personal eingesetzt werden, um die fehlenden Rauchmelder rascher zu montieren. Die Stadtwerke, die mit der Montage beauftragt wurden sind dazu angehalten, den Auftrag so schnell wie möglich fertig zu stellen und bei Bedarf das Personal aufzustocken. Seit Dienstag sind zehn statt wie bisher sechs Teams im Einsatz.

Suche nach Schuldigen

Außerdem soll in Klagenfurt nun das städtische Kontrollamt eruieren, wer an dieser Misere Schuld ist. Der Auftrag wurde ja erst mit Mitte Juni - also zwei Wochen vor dem Auslaufen der Übergangsregelung bis 1. Juli - erteilt. Laut Stadtwerken, die mit der Montage beauftragt wurden, wäre es unmöglich gewesen, 14.000 Rauchmelder in nur zwei Wochen zu montieren.

Wohnbaugenossenschaften teils in Verzug

Aber nicht nur bei der Stadt Klagenfurt ist man bei der Montage der Rauchmelder hinten nach. Auch bei der Wohnbaugenossenschaft „Kärntnerland“, die rund 3.500 Wohnungen vermietet, fehlen noch die Hälfte der Melder. Diese will man bis Jahresende montiert haben.

Von vielen Wohngenossenschaften war am Dienstag zu hören, dass der Termin mit 1. Juli nur sehr schwer bis überhaupt gar nicht zu einzuhalten gewesen wäre. Das Gesetz trat mit 1. Oktober 2012 in Kraft, bis zum 1. Juli galt die Übergangsfrist. In den Wohnungen der ESG und Buwog sei die Montage zu 97 Prozent fertiggestellt, hieß es auf ORF-Anfrage. Seit dem Frühjahr wurden mehr als 40.000 Rauchmelder montiert. Die noch offenen Fälle würden meist Wohnungen betreffen, deren Mieter bei den Montageterminen nicht zu Hause waren.

Ansturm auf die Baumärkte

Viele Wohnungsmieter nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand: In den Baumärkten sind die Rauchmelder meist ausverkauft, sagt Günther Hall, Marktleiter bei ÖBAU-Egger in Klagenfurt. Mit der großen Nachfrage konnte niemand rechnen, sagt: „Es gibt Engpässe, wir erwarten aber stündlich Nachlieferungen.“

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