Hypo-Abwicklungsplan fristgerecht in Brüssel

Das Finanzministerium hat das Restrukturierungskonzept für die Hypo-Bank fristgerecht an die EU-Kommission geschickt. Der Brief sei Freitagabends übermittelt worden und bei der EU-Kommission bereits eingetroffen, hieß es. Über den genauen Inhalt war vorerst nichts bekannt.

Österreich hatte am Sonntag noch bis exakt 23.59 Uhr Zeit, ein entsprechendes E-Mail an EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia zu schicken. Augrund des Konzeptes wird die EU die Entscheidung über eine Fristverlängerung für die Restrukturierung der Bank fällen. Die Kommission wird nach Angaben eines Sprechers von Almunia so rasch wie möglich eine Entscheidung treffen. Das Restrukturierungskonzept soll laut Medienberichten mit allen Anhängen 300 Seiten dick sein. Die konkrete Entscheidung über die Erstreckung der Frist für die Abwicklung, die Ende 2013 ausläuft, ist aufgrund dieses Restrukturierungskonzeptes zu fällen.

Drei Szenarien durchgerechnet

Wie viel Steuergeld die Hypo noch brauchen wird, wird demnach in drei Szenarien durchgerechnet: einem optimistischen, einem pessimistischen und einem Extrem-Szenario. Eine „Bad Bank“, in die alle schlechten Vermögenswerte ausgelagert werden können, komme in den Szenarien nicht vor, hieß es.

Faymann und Fekter zuversichtlich

Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) geht von einer Fristverlängerung für die Abwicklung der notverstaatlichten Kärntner Hypo Alpe Adria aus. Nach dem EU-Gipfel am vergangenen Freitag in Brüssel sagte Faymann, er habe beim Besuch von EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia diese Woche in Wien eine „sehr gute konstruktive Diskussion“ geführt: „Zeit gewinnen ist sicher in den Verhandlungen erreicht worden“.

Auch Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) ist zuversichtlich: „Im heurigen Jahr werden wir noch die österreichische Hypo verkaufen, wir werden Italien noch heuer restrukturieren, und dass wir für die Südosteuropa-Töchter ein bisschen mehr Zeit uns gewünscht haben, da hat Almunia unsere Argumente auch verstanden, dass wir hier ja Verantwortung für den Balkan übernehmen“, so Fekter (ÖVP) diese Woche.

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