Polit-Analyse zur Wiedervereinigung

Die Freiheitlichen gehen in Kärnten seit Freitagabend offiziell wieder gemeinsame Wege. Eine Analyse zur blauen Wiedervereinigung von ORF Kärnten-Chefredakteur Bernhard Bieche.

Zumindest diejenigen, die am Freitag zum Wiedervereinigungsparteitag gekommen sind, haben Geschlossenheit demonstriert. Auf den ersten Blick sprechen die 97 Prozent Zustimmung eine ganz klare Sprache. Wenn man aber genauer hinschaut, dann wird es spannend. Und zwar, wenn man die große Zahl der Abwesenden bei diesem Parteitag hernimmt. Von den 500 eingeladenen Delegierten sind nicht einmal 300 gekommen. Zu Haiders Zeiten mussten noch Zusatzstühle in den Saal gebracht werden.

Jetzt gibt es sicherlich verschiedenste Gründe, warum da fast die Hälfte geschwänzt hat. Unter anderem haben nicht alle FPÖ-ler mit der Rückkehr der FPK eine Freude, zu sehr haftet das Verliererimage der letzten Landtagswahl an den Kärntner Blauen. Nicht wenige Funktionäre haben sich einen wirklichen Neustart gewünscht, mit einer komplett neuen Führungsriege. Und einige fragen sich, ob Strache jetzt bei den Kärntner Blauen das Sagen haben wird.

Bekannte politische Rezepte gab es da Freitagabend. Kritik an allen anderen Parteien, an der Regierung, sowie Ausländerthemen, die soziale Gerechtigkeit und auch wieder die Zweisprachigkeit in Kärnten. Die Nationalratswahl im September wird zeigen, wie sehr die fast geeinten Freiheitlichen wieder punkten können. Fast geeint deshalb, weil es mit dem BZÖ ja nach wie vor einen Mitstreiter im dritten Lager gibt.

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