Keine Rettung für Alpine-Jobs

Am Montag ist bekannt geworden, dass eine Rettung des Pleite gegangenen Baukonzerns Alpine gescheitert ist. Es wird keine Auffanggesellschaft geben, das Unternehmen geht in Konkurs. Alle österreichischen Filialen werden geschlossen.

5.000 Mitarbeiter, darunter 600 Kärntner, verlieren ihren Job. Die Gewerkschaft fordert eine Arbeitsstiftung. „Die Spanier“ - der Alpine Mutterkonzern FCC -„haben uns fallenlassen wie eine heiße Kartoffel“, sagte Alpine-Betriebsratschef Hermann Haneder in einer ersten Reaktion auf die Insolvenz. Dass etwas schieflaufe im Konzern habe sich schon länger abgezeichnet, so Haneder, der auch Chef der Arbeiterkammer Niederösterreich ist. Sein Misstrauen und sein Protest hätten jedoch nichts geholfen. Am Ende sei den spanischen Eigentümern der Geduldsfaden gerissen. Jetzt könne er nur hoffen, dass möglichst viele Mitarbeiter und Zulieferer zumindest einigermaßen glimpflich davonkommen.

„Das trifft einen wirklich am falschen Fuß“

Haneder: „Ich war noch vor drei Wochen in Spanien, wo die Chefin der FCC - es ist ja ein frauendominiertes Unternehmen - gesagt hat, dass die Situation in Spanien sehr angespannt sei, das Problem werde aber gelöst werden. Eine Woche später wurden 25 Millionen Euro überwiesen, davon wurden die Löhne gezahlt. Desweiteren wurde vereinbart, dass eine Woche später erneut 21 Millionen Euro überwiesen werden. Plötzlich hieß es aber von den Spaniern, dass es kein Geld mehr gibt. Das trifft einen wirklich am falschen Fuß, mir tun die betroffenen Menschen leid.“

„Die Kleinen beißt es wieder“

Vor allem in der Verwaltung und bei den Zulieferern sei die Situation schwierig. „Bei den Zulieferern trifft es noch einmal so viele Leute, wie bei uns. Ich kenne sehr viele Zulieferer. Der Elektriker erzählt mir: Ich bekomme 100.000 von der Alpine. Der Tischler erzählt mir: Ich bekomme 300.000. Die Kleinen beißt es wieder.“

Wenig Chancen für neue Jobs

Die Aussichten für neue Jobs am Bau sind düster. Den Alpine-Beschäftigten steht nun das Schlimmste bevor, sagte Alois Peer von der Gewerkschaft Bau-Holz gegenüber dem ORF Kärnten. Es bedeute den Verlust des Arbeitsplatzes. Der Masseverwalter müsse nun die Abwicklung durchführen.

Zu den Chancen einer einer möglichen Übernahme der Arbeiter von anderen Firmen sagte Peer, man habe in Kärnten verschiedene Betriebsteile reduziert, weil es weniger Aufträge gab. Nun sei es so, dass man auch heuer von den Aufträgen her einen schwierigen Markt habe, der kaum Arbeitsplätze auffangen könne. Die Baustellen könnten von anderen Firmen übernommen werden, nicht aber die Arbeitskräfte.

Gewerkschaft will Arbeitsstiftung

Die Gewerkschaft fordert eine Arbeitsstiftung, man sei bemüht, die Leute in diese Stiftung zu bringen. Man wolle jeden einzelnen betreuen, ausbilden und ggf. in anderen Branchen unterzubringen. Peer rechnet damit, dass manche Arbeiter nicht mehr in der Baubranche unterkommen. Die Chancen von Jobs in anderen Bundesländern seien auch begrenzt, so Peer. Auch die Situation der Mitarbeiter von betroffenen Alpine-Subfirmen ist unklar.

Der Geschäftsführer der Alpine in Kärnten, Norbert Guggenberger, war am Montag bei einer Sitzung in Wien und daher für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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