„Polizeivirus“ legt hunderte PC lahm

Hacker werden bei ihren Virus-Attacken immer einfallsreicher, wie der sogenannte „Polizeivirus" beweist. Es gibt ihn zwar schon länger, er wird aber immer gefährlicher für die Computer. In Kärnten gibt es bereits zahlreiche Opfer.

Die Opfer erhalten beispielsweise beim Öffnen einer E-Mail eine Nachricht, die optisch stark an die Polizei-Homepages angelehnt ist. Darin ist von illegalen Aktivitäten im Internet die Rede. Der Internet-User wird aufgefordert, umgehend einen Betrag von beispielsweise 100 Euro zu überweisen, um dadurch eine Sperre des Computers und rechtliche Schritte zu vermeiden. Die Polizei warnt davor, den Betrag einzuzahlen.

„Das hat mit der Polizei natürlich überhaupt nichts zu tun. Das ist nur eine Schadsoftware, die den Benutzer dazu bringen soll, eine Zahlung zu tätigen“, so Reinhold Jank, IT-Spezialist im Landespolizeikommando Kärnten.

Trojaner meist mehrschichtig unterwegs

Interessant ist auch die Frage, wie sie die Hacker die Mail-Adressen ihrer Opfer beschaffen, denn immer öfter werden die Virus-Mails auch an gesammelte Firmen-E-Mail-Adressen versendet. Jank: „Es gibt eigene Trojaner, die sich in den Computern ‚einnisten‘ und das gesamte Adressbuch auslesen. Deshalb die eindringliche Warnung, dass diese Trojaner meistens mehrschichtig unterwegs sind, so wie der Polizei-Trojaner.“

Virus entfernen - PC neu aufsetzen

Es wurden mehrere Täter in Spanien verhaftet, die mit dem Virus schon mehrere Millionen Euro verdient haben, doch es gibt weiterhin viele Opfer. Aktuell sind wieder hunderte in Kärnten betroffen. Die Täter zu erwischen ist sehr schwierig, weil diese über gesicherte Kanäle operieren. Die Server der Hacker befinden sich meist in Ländern, auf welche die Polizei fast keinen Zugriff hat. Deswegen empfiehlt der Polizei-IT-Experte beim Erhalt einer Mail mit einem Virus, von einem anderen Computer aus im Internet zu recherchieren, welche Möglichkeiten es zur Entfernung des Polizei-Trojaners gibt. „Wenn man ihn entfernt hat, sollte man die wichtigsten Daten sichern und den Computer neu aufzusetzen“, so Jank.

Das Landeskriminalamt für Kärnten - Gruppe Informationstechnologie, der kriminalpolizeiliche Beratungsdienst oder der Dauerdienst des Landeskriminalamtes stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung.