Fachhochschule: Reform verschoben

Die Verlegung bzw. Streichung von Lehrgängen der Fachhochschule Kärnten wurde verschoben. Reformen sind aber unumgänglich, dazu wird ein neuer Rechnungshofbericht erwartet. Derzeit gibt es vier Standorte - laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ein „teures Experiment“.

Die für den Herbst geplante Auflösung des Standortes Feldkirchen und die Verlagerung der technischen Studiengänge von Klagenfurt nach Villach finden vorerst nicht statt, das beschloss diese Woche der Aufsichtsrat der Fachhochschule Kärnten. Aber nicht aus politischen Gründen, wie vermutet wird, sondern um gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden eine Lösung zu finden, sagte Fachhochschulreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

Konsens mit Gemeinden suchen

Dass die Fachhochschule Kärnten umstruktiert werden muss, stehe auch für ihn außer Zweifel, sagte Kaiser. Das Konzept mit den vier Standorten sei zwar im Sinne der Regionalisierung von Bildung gut, aber unter dem Strich zu teuer. Laut Rechnungshofbericht kostet in Kärnten ein Fachhochschulstudienplatz bis doppelt so viel wie FH-Plätze in anderen Bundesländern. Eine Veränderung bzw. Schließung sei aber nur mit Zustimmung der Standortgemeinden möglich.

Um diesen Konsens herstellen zu können, sei die Neustrukturierung verschoben worden, sagt Kaiser. Man müsse schauen, wie man mit der Übersiedelung einzelner Fachhochschulstudiengänge, die in Feldkirchen lokalisiert seien, nach Klagenfurt umgehe. Es werde endlich zu einer Lösung bei technischen Studien kommen müssen, so Kaiser. Auch bei der Verwaltung und Ausrichtung der Industrieparks zwischen Villach und Klagenfurt müssten Entscheidungen fallen.

Zu wenig Studierende

Mit dem politischen Wechsel von Blau zu Rot in der Landesregierung habe die Entscheidung nichts zu tun, betonte Kaiser. Klar sei aber, dass vier Fachhochschul-Standort auf die Dauer in Kärnten nicht haltbar seien. Eine Neustrukturierung sei unumgänglich: „Es war ein teures Experiment. Jetzt gilt es, das ganze so zu fokussieren, dass für die Bildung das Wichtigste herauskommt und dass die erschreckend geringe Zahl von Studierenden endlich in jene Größenordnung kommt, die bei der Gründung angedacht waren. Das waren 2.500, derzeit stehen wir bei knapp 2.000“, so Kaiser.

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