Kritik an „Geheimdepot“ Dörflers

Vom ehemaligen Kärntner Landeshauptmann soll es laut dem Team Stronach kistenweise unbenutztes Werbematerial in einem „geheimen Depot“ in Villach geben. Gerhard Dörfler (FPK) wies das in einer Aussendung strikt zurück.

Das Team Stronach prangerte am Montag Dörflers angeblichen „Steuergeldmissbrauch“ in einer Aussendung an: tausende Babyschnuller, hunderte Kartons Fahrradhelme, Baby-Laufschuhe der Marke Puma und diverses Kinderspielzeug, die mit dem „Kärnten Logo“ versehen sind, wurden vom Team Stronach nach einem „anonymen Hinweis“ auf dem Gelände der Brückenmeisterei in Villach gefunden. Auf welche Summe sich der Gesamtwert der Artikel beläuft, ist derzeit noch unklar.

Werbematerial Depot

KK/Büro LR Köfer

„Wie viel Steuergeld wurde dafür verwendet?“

Köfer: „Wir haben heute eine referatsinterne Untersuchung eingeleitet und ich will rasch Klarheit erlangen, wer diese Artikel angeschafft hat und wie viel Steuergeld dafür verwendet wurde. Darüber hinaus wird auch zu klären sein, wer Material in das aufgelassene Depot bringen ließ, ebenso drängt sich die Frage auf, welche Artikel noch vor wenigen Wochen von diesem Ort wohin entfernt wurden."

Köfer will strafrechtliche Relevanz prüfen lassen

Die sich jetzt im Lager befindlichen Artikel sollen laut Köfers Recherche am 14. März angeliefert und dann teilweise wieder abtransportiert worden sein - „wohin, weiß niemand“, so Köfer. Unklar sei außerdem, wer die Weisungen im Straßenbaureferat - „meine Abteilung“, so Köfer - angeordnet habe.

Über die gesamte Causa soll es auch einen detaillierten Bericht an die Landesamtsdirektion geben, so Köfer. Der Straßenbaureferent will außerdem prüfen lassen, ob der Fund strafrechtliche Relevanz besitzt.

Dörfler verweist auf erfolgreiche Bewusstseinsbildung

Ex-Landeshauptmann Gerhard Dörfler war für eine Stellungnahme für den ORF nicht erreichbar, ließ jedoch über eine Aussendung wissen, dass „Köfers geheimes Depot“ Teil einer Sicherheitsaktion des Landes Kärnten sei. Das Land führe diese über den Verkehrssicherheitsfonds seit Jahren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch. Dörfler verwies außerdem darauf, dass solche Sicherheitsaktionen auch für die nächsten Jahre geplant wären.

„Wenn Köfer erfolgreiche bewusstseinsbildende Sicherheitsaktionen zur Verhinderung schwerer Unfallfolgen als Werbeaktivitäten bezeichnet, dann hat er die Ernsthaftigkeit der Landespolitik nicht begriffen und von Verkehrssicherheit keine Ahnung“, so Dörfler.

Landesjurist: Nutzung unentgeltlich

Auch von Landesjurist Albert Kreiner war die Kritik des Team Stronach an Dörfler zuvor gegenüber dem ORF Kärnten dementiert worden. Kreiner sagte, es handle sich um kein Geheimlager, sondern könne von mehreren Abteilungen unentgeltlich genutzt werden - worüber man sehr froh sei.

Die dort unter anderem gelagerten Fahrradhelme könnten weiterhin verwendet werden, beispielsweise für Verkehrssicherheitsaktionen, so der Jurist und Abteilungsleiter des Landes Kärnten.