KABEG: Neuer Aufsichtsrat nach Prozesswelle

Die teuren Arbeitsgerichtsprozesse der KABEG in den letzten Jahren könnten jetzt Konsequenzen haben. Die neue Regierung will rasch einen neuen Aufsichtsrat, auch die Position von KABEG-Chefin Ines Manegold könnte in Frage gestellt werden.

Nachdem die KABEG im Arbeitsgerichtsprozess gegen Thomas Koperna auch in zweiter Instanz beim Oberlandesgericht Graz abgeblitzt ist, stellt sich die Frage, wie es jetzt in dieser Causa weitergehen soll – mehr dazu in KABEG mit Berufung beim OLG abgeblitzt.

Causa Koperna kostet 450.000 Euro

Koperna war 2011 von KABEG-Chefin Ines Manegold entlassen worden, dies wurde nun per Gerichtsurteil aufgehoben. Koperna klagte in der Folge das Land Kärnten. Inklusive Zinsen müssen ihm nun rund 350.000 Euro ausstehendes Gehalt gezahlt werden. Mit weiteren 100.000 Euro an Verfahrenskosten rechnet Kopernas Rechtsanwalt Paul Wachschütz.

Fragwürdige Personalentscheidungen in der KABEG haben in den letzten Jahren immer wieder die Arbeitsgerichte beschäftigt. Im Falle des früheren LKH-Betriebsdirektors Herwig Wetzlinger einigte man sich auf rund 100.000 Euro Entschädigung. Mit dem ehemaligen Medizinischen Direktor Matthias Angres einigte man sich auf einen Vergleich.

Regierung will neuen Aufsichtsrat

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) will nach dem Koperna-Urteil deshalb raschest eine Neubestellung des KABEG-Aufsichtsrats. Schon nächsten Dienstag könnte der neue Aufsichtstrat per Regierungsbeschluss nominiert werden, sagt sie: „Die Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder wurde bereits auf die Regierungssitzungstagesordnung für kommenden Dienstag gesetzt, so bis dahin alle Nominierungen eingegangen sind, wäre eine Beschlussfassung möglich.“ Dann könne man dieses Gremium mit Überprüfungen beauftragen. Zu prüfen sei etwa die Personalpolitik und etwaige Schwächen in der Rechtsberatung.

Prettner will auch nicht ausschließen, dass im neuen Aufsichtsrat die Position von Ines Manegold in Frage gestellt wird: „Es könnte auch die Vertrauensfrage gestellt werden.“

Koperna: Abfindung müsste „ordentlich hoch sein“

KABEG-Chefin Ines Manegold befindet sich auf Urlaub und war am Donnerstag für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Laut KABEG-Pressesprecherin Kerstin Wrussnig werde das Urteil des OLG Graz in der Causa Koperna noch rechtlich geprüft. Die Berufung am Arbeitsgericht sei aber erst nach dem Gutachten eines Juristen erfolgt und keinesfalls eine persönliche Entscheidung von Manegold gewesen.

Thomas Koperna müsste jedenfalls ab sofort wieder als Abteilungsleiter für medizinische Strategien eingesetzt werden. Ein Ausscheiden aus der KABEG kann er sich nur schwer vorstellen. Bis dato habe er kein vernünftiges Angebot erhalten. Eine Abschlagszahlung oder Abfindung müsse seiner Meinung nach „schon ein ordentlich hoher Betrag sein, den sich die KABEG sicher nicht leisten kann“, so Koperna. Derzeit ist Koperna vom Dienst freigestellt. Wann er seine Tätigkeit in der KABEG wieder aufnimmt, steht noch nicht fest.

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