Fabriksschlot erfolgreich gesprengt

Samstagvormittag ist der baufällige, 50 Meter hohe Schornstein auf dem Mautner-Markhof-Gelände in Klagenfurt gesprengt worden. Die Sprengung verlief wie geplant, der Schlot löste sich in Staub und Kleinteile auf.

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Die Sprengung war für 10.00 Uhr geplant, verzögerte sich aber wegen weiterer Untersuchungen etwas. Sprengmeister Franz Schuster war dafür verantwortlich, dass der Turm im Stadtteil Fischl richtig fiel, denn in unmittelbarer Nähe befinden sich ein Kindergarten, mehrstöckige Wohnhäuser und Büros.

Turmsprengung Mautner Markhof Klagenfurt 10.00 Uhr Schlot

ORF/Peter Matha

Vom ehemaligen Fabriksschlot blieb nur ein Ziegelberg über.

Nur fünf Kilogramm Sprengstoff wurden benötigt. Der Sprengstoff wurde in vorgebohrten Löchern im Turm positioniert, was angesichts der maroden Bausubstanz schwierig war. Ein Riss im obersten Teil des Schornsteins wurde immer größer, Ziegel lösten sich.

Turmsprengung Mauthner Markhoff Klagenfurt 10.00 Uhr Schlot

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Sprengmeister Franz Schuster.

Durch die Sprengung löste sich der Turm in Staub und Kleinteile auf. Noch beim Kippen zerbröselte der 50 Meter hohe Zieglebau, nach sieben Sekunden lag er am Boden. Die Fallrichtung des Turms war perfekt, sagt Franz Schuster im ORF-Interview. Schuster war bereits für die Sprengung des Aussichtssturms am Pyramidenkogel verantwortlich.

Schlot war stark baufällig

Im oberen Teil des 50 Meter hohen Turmes waren bereits breite Risse zu sehen. Der Ziegelsteinturm aus dem letzten Jahrhundert war so baufällig, dass sich im Vorfeld nicht einmal ein Gutachter hinein wagte, um zu prüfen, ob bei der Sprengung giftige Stoffe frei werden könnten. Ein händisches Abtragen des Schlots war wegen der hohen Einsturzgefahr nicht möglich.

Turmsprengung Mautner Markhof Klagenfurt 10.00 Uhr

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Der untere Teil des Schornsteins wurde mit einem speziellen Maschendrahtzaun umwickelt.

Kürzlich wurde das stillgelegte Mautner-Markhof-Areal in Fischl vom Landesfeuerwehrverband gekauft, es soll nun als Feuerwehrübungsgelände verwendet werden.

„Wasservorhang“ band den Staub

Das Gelände wurde zur Sprengung im Umkreis von 150 Meter gesperrt. Eine Werkshalle auf dem Fabriksgelände diente als Schutzwall. Rund um den Schornstein wurden zusätzlich Matten aufgestellt, sie sollten herumfliegende Teile aufhalten.

Turmsprengung Mautner Markhof Klagenfurt 10.00 Uhr

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Die zahlreichen Anrainer mussten zum Schutz gegen den Staub während der Sprengzeit und danach ihre Fenster schließen und Klimaanlagen abschalten. Der entstehende Staub wurde von der Feuerwehr mit Tausenden Litern Wasser, einem „Wasservorhang“, nach nur fünf Minuten gebunden.

Die Staubbelastung war allerdings geringer wie geplant, sagt Schuster: „Das war minimal, ich habe mehr erwartet.“ Nach der Sprengung war zu sehen, dass sich in dem Schlot keine Rußpartikel mehr befanden. Am meisten Staub habe bei der Sprengung der Mörtelputz, mit dem die Ziegel gemauert worden waren, verursacht.

Turmsprengung Mauthner Markhoff Klagenfurt 10.00 Uhr

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Die Sprengung lockte Hunderte Schaulustige an.

Turmsprengung Mautner Markhof Klagenfurt 10.00 Uhr

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Schaulustige nach der Sprengung.

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