Gutenbergschule: Neuaufnahmen möglich

Um die Gutenbergschule für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gibt es seit Monaten emotionale Diskussionen. Nach Schließungsgerüchten und Elternprotesten im Vorjahr sollen nun wieder Neuanmeldungen möglich sein. Die Inklusion beeinträchtigter Kinder solle ausgebaut werden.

Der damalige Soziallandesrat Christian Ragger (FPK) sicherte nach Elternprotesten im Vorjahr den Fortbestand der Schule zu, allerdings wurden Zuweisungen eingestellt. Die neue Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ) unternimmt jetzt einen Vorstoß, der einer 180 Grad-Wende gleichkommt: Die Gutenbergschule soll nicht nur nicht geschlossen, sondern sogar ausgebaut werden.

Prettner: Zeichen für Eltern setzen

Am Modell der schrittweisen Inklusion der beeinträchtigten Kinder werde festgehalten, sagte Prettner. Es sei höchste Zeit, ein Zeichen für die verunsicherten Eltern zu setzen, dass ihre Kinder nach wie vor einen Platz in der Gutenbergschule haben. Anmeldungen seien jederzeit wieder möglich.

Inklusion

Der Begriff Inklusion kommt aus der Soziologie und bedeutet, dass jeder Mensch in seiner Individualität in der Gesellschaft akzeptiert werden soll. „Normalität“ wird für das Anerkennen des einzelnen Menschen nicht vorausgesetzt, niemand soll gezwungen werden, Normen zu erfüllen. Die Gesellschaft muss vielmehr Strukturen schaffen, in denen jeder Mensch wertvolle Leistungen erbringen kann.

Prettner kritisierte, dass die FPK nie ein schriftliches Gesamtkonzept für die Umsetzung der Inklusion im normalen Schulbetrieb vorgelegt habe: „Wir werden wieder Neuzugänge ermögliche. Für uns ist die Gutenbergschule ein wichtiger Standort, weil hier viele Menschen mit Erfahrung im pädagogischen und sozialen Bereich tätig sind.“

Inklusion soll ausgebaut werden

Grundgedanke sei nach wie vor, die Inklusion in Kärnten dezentral zu ermöglichen, sagte Prettner: „Vor allem für schwierige Fälle, wo es Probleme gibt, ist das Kompetenzzentrum unverzichtbar. Ziel soll es sein, die Kompetenz in Kärnten auszubauen, wo es sinnvoll ist. Uns ist es ein wichtiges Anliegen, den Betroffenen, also den Schülern und den Eltern, ein Konzept zu liefern, das für alle das Beste ist und die beste Ausbildung und Förderung garantiert.“

Wie viel Geld für die Gutenbergschule und die Inklusion auf den Tisch gelegt werden kann, könne erst nach einem großen Kassasturz gesagt werden.

Ragger: Zentrale Aufnahme falscher Weg

Landesrat Christian Ragger kritisierte in einer Reaktion, dass die Zentrale Neuaufnahme von Menschen mit Beeinträchtigung der falsche Weg sei. Ragger: „Sollten die Parallelstrukturen aufrechterhalten werden, würden sich die Kosten verdreifachen und Kinder vom Mölltal bis ins Lavanttal müssen wieder um teures Geld nach Klagenfurt gekarrt werden, damit sie dort versorgt werden.“

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