Almflächen: EU will Geld zurück

Auch Kärntens Bauern sind von Rückzahlungen und möglichen Strafzahlungen betroffen. Insgesamt geht es um Beträge von mehreren Millionen Euro. Laut Landwirtschaftskammer könnten die Rückforderungen der EU für einige Bauern existenzbedrohend sein.

Es geht wieder einmal ums Geld, diesmal um jene Summen, die die Bauern für Flächenförderungen im Almbereich und anderen Bereichen von der EU bekamen. In den letzten Jahren stellte sich heraus, dass die angegebenen Flächen in der Förderanträgen in zahlreichen Fällen der Realität nicht standhalten.

Es gab in Hunderten Fällen Überprüfungen vor Ort. Dabei war leicht abzusehen ob zu viele Flächen angegeben wurden und damit zu viel kassiert wurde. Jetzt will die EU das zu viel ausbezahlte Geld zurück. Bis Jahresende waren es für Kärnten 2,2 Millionen Euro, so das Agrarreferat in der Landesregierung.

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ORF

Luftbilder brachten Klarheit

Nach einen Luftbildervergleich mit den Förderungsansuchen wurden außerdem 1.500 Bauern in Kärnten aufgefordert, plausible Erklärungen für den „Flächenschwund“ anzugeben. Sie müssen nun mit Rückzahlungen der Förderungen für die letzten Jahre rechnen und bekommen in Zukunft weniger Förderungen. Landewirtschaftskammerpräsident Josef Mößler sagte zum Ausmaß: „Es wird einzelne Betriebe geben, das wissen wir schon, wo es um Rückzahlungen von mehr als 10.000 Euro geht. Das sind mitunter fast existenzgefährdende Fälle.“

Er kenne ein Beispiel von einem Mölltaler Bauern, der sechs Schafe auf eine Alm getrieben habe, die ihm nicht selbst gehöre. Weil die Schafe auf der fremden Alm hohe Flächen in seinem Betrieb ausgelöst haben für die Berechnungen ausgelöst haben, wurde diesem Betriebe eine Rückzahlung von 7.000 Euro angedroht.

Bauern: Umstellung bei EU Schuld an Misere

Noch schlimmer sind jene Bauern dran, die schon vor Ort von der Agrarmarkt Austria (AMA) kontrolliert wurden. Für sie gilt nicht nur die Rückzahlung, sie werden auch Strafzahlungen erhalten, so Mößler. Im Extremfall gehe es um die gesamten Leistungen aus den letzten vier Jahren.

Mößler trifft am Donnerstagnachmittag mit Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) zusammen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Diskrepanz in den Flächen kam laut Bauern so zustande, dass zunächst die Viehanzahl für die Förderung ausschlaggebend war und erst später auf Flächenförderung umgestiegen wurde.

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