Hypo-Zwangsschließung: Wogen geglättet

Die drohende Zwangsschließung der Hypo Alpe Adria Bank scheint vorerst gestoppt. Finanzministerin Maria Fekter traf am Freitag in Brüssel den EU-Wettbewerbskommissar, um die Wogen zu glätten.

Zeit ist bekanntlich Geld und so feilschte Finanzministerin Maria Fekter in Brüssel um eine Fristerstreckung für den vollständigen Verkauf der verstaatlichten Hypo Alpe Adria-Bank. Die Wettbewerbshüter, allen voran EU-Kommissar Choakhin Alumnia, kritisierten zuletzt das fehlende Restrukturierungskonzept für die Bank.

EU-Wettbewerbskommissat Almunia

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Verluste bei schnellem Verkauf befürchtet

Käme die Bank jetzt unter den Hammer - wie es der EU-Wettbewerbskommissar fordert - dürfte der Preis deutlich niedriger ausfallen, als in drei Jahren. Doch diese drei Jahre mehr konnte Fekter beim Wettbewerbskommissar nicht durchsetzen. Über die Zukunft der 2009 notverstaatlichten Bank seien lediglich gegenseitige Standpunkte ausgetauscht worden, sagte Fekter nach dem Treffen. Es sei ein sehr gutes Gespräch gewesen, das jetzt auf Expertenebene ehestmöglich weitergeführt werden solle. „Wir haben jetzt keinen Zeitplan festgelegt, sondern die Details ausgetauscht.“

Die Finanzministerin wird den Forderungen der EU-Kommission entgegenkommen müssen - denn dass die EU es mit Zwangszerschlagungen von Banken ernst meint, hat zuletzt ja das Beispiel Zypern gezeigt.

Fekters Rückzug aus Brüssel

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Die EU-Kommission hatte zuletzt den Druck auf Österreich erhöht. Die Bank muss ihre Töchter in Südosteuropa sowie die Österreich-Bank verkaufen und will vor allem für die Balkan-Töchter dafür mehr Zeit. Befürchtungen, wonach es schon jetzt zu einem Worst-case für die Bank kommen könnte, dürften sich nicht bewahrheiten.

Fekter: Hören uns Vorschläge an

Wie die Ministerin vor Beginn des Treffens erklärte, wolle man nun einen Zeitplan für die Abwicklung festlegen. „Wir hören uns die Vorschläge der Kommission einmal persönlich an“, sagte Fekter. Es gehe darum, die Argumente auszutauschen, „und das ist notwendig, damit wir dann einen entsprechenden Zeitplan festlegen können“.

Auf die Frage, wie dieser Zeitplan aussehe, sagte Fekter, die Bank habe ja einen Restrukturierungsplan vorgelegt.

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