Dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im März ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Kärntner um 18,1 Prozent gegenüber dem März 2012 gestiegen. Unter anderem ist der lange Winter daran schuld: Die Situation am Bau ist mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen um 56 Prozent dramatisch.

Insgesamt sind rund 26.550 Kärnterinnen und Kärntner ohne Job, um 4.100 mehr Arbeitslose, als im März des Vorjahres. Das ist ein historisch-dramatischer Wert. Ein solcher Anstieg um 18,1 Prozent gebe Grund zur Sorge, sagte Peter Wedenig vom AMS Kärnten. Dieser Anstieg ist der höchste in Österreich.

Aussichtslose Lage in Bauwirtschaft

Vor allem am Bau ist die Situation zur Zeit aussichtlos. Hier habe die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März des Vorjahres um 56 Prozent zugenommen. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass in der Baubranche zur Zeit 4.500 Männer ohne Arbeit sind, um 1.600 mehr, als noch vor einem Jahr um dieselbe Zeit, so Wedenig: „Der Berich Gartenbau und alles, was mit dem Folgebereich des Baus zu tun hat, wie Holz, Hilfsberufe, Verkehr, sind die Branchen, die davon abhängig sind, wie die Witterung ist. Seit Monaten schwächelt auch der Bereich Metall-Elektro, hier haben wir mit den frühen Ostern einen späteren Baubeginn.“ Man habe einen Rundruf gemacht, laut Auskunft der Betriebe sei erst nach den nächsten zwei Wochen mit einem Baubeginn zu rechnen, so Wedenig.

Weniger Arbeitsplätze zur Verfügung

Warum Kärnten im Bundesländervergleich seit Monaten die Arbeitslosenstatistik anführt, hat mehrere Gründe, sagte Wedenig. Kärnten sei das einzige Bundesland, in dem die Beschäftigung zurückgehe, es gebe für unselbstständig Beschäftigte weniger Jobs. In absoluten Zahlen stellten Betriebe im März in Kärnten um 1.000 Menschen weniger ein, als im März des Vorjahres.

Konkurse spürbar

In allen anderen Bundesländern würde die Beschäftigung steigen, sagte Wedenig: „Dieser Trend der negativen Beschäftigungsentwicklung zieht sich seit Dezember hin. Dann hatten wir in den letzten Wochen und Monaten Konkurse, außerdem haben Firmen ihren Mitarbeiterstand gekürzt, das macht sich jetzt bemerkbar.“

Keine rosigen Zukunftsaussichten

Die einzige Sparte, die im März einen Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen verzeichnet, ist der Tourismus. Zumindest hier wirkt sich der hartnäckige Schnee postiv aus. Aber trotz des Rückgangs um 2,9 Prozent sind immer noch 3.400 Menschen im Fremdenverkehr ohne Beschäftigung. Das Jahr werde weiterhin nicht rosig verlaufen, prognostizierte Wedenig. Eine Studie zum Wirtschaftswachstum habe erst vor wenigen Tagen die Erwartungen nach unten geschraubt - mehr dazu in Wirtschaft wächst nur zögerlich (ORF.at).

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