HTL: Strenge Aufnahmeverfahren für Waffentechnik

Nach dem Wirbel um angebliche Morddrohungen unter Schülern an der HTL Ferlach wird es für zukünftige Schülerinnen und Schüler der Waffentechnik ein strenges Aufnahmeverfahren geben.

Das ist das Ergebnis eines Krisengesprächs zwischen Landesschulratsvizepräsident Rudolf Altersberger und dem Sicherheitsbeauftragten der Schule, das am Dienstag stattgefunden hat.

Es wurde zu spät reagiert

Nach dem Wirbel um angebliche Morddrohungen unter Schülern ist die Schule ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Der Direktor und das Lehrpersonal hätten bei dem Vorfall zu spät reagiert, so die Schulbehörde.

Denn die HTL Ferlach kommt schon länger nicht aus den Schlagzeilen. Nach Vorfällen mit Drogen in den letzten Jahren und angeblichen Morddrohungen ist die Schule nun auch noch in Verbindung mit der rechtsextremen Szene geraten. Verantwortlich dafür ist eine Burschenschaft, die auf einer Internetseite damit wirbt, dass sie die Schüler der HTL bei den ersten Schritten ins harte Berufsleben begleiten will. Zudem sollen bei einem Ex-Schüler aus Tirol, der ebenfalls Kontakt zur Neonazi-Szene haben soll, im Jänner Waffen und Sprengstoff gefunden worden sein. Daraufhin wurden Schüler in Ferlach befragt und Hausdurchsuchungen im Rosental angeordnet. Die Ermittlungen des Verfassungsschutzes laufen noch.

Motivation der Schüler wird zukünftig überprüft

Landesschulratsvizepräsident Rudolf Altersberger macht sich Sorgen um den Ruf der Schule für Waffentechnik. Im Krisengespräch mit dem Sicherheitsbeauftragen wurde vereinbart, sich klar von der Burschenschaft abzugrenzen. Zudem soll ein neues Aufnahmeverfahren künftig die Zuverlässigkeit der Schüler überprüfen, was es bisher laut Altersberger nicht gab.

„Wir wollen hier neue Wege gehen, es geht um die Motivation der Schülerinnen und Schüler, einen psychologischen Test und vor allem auch ein Gespräch über die Persönlichkeit und den Charakter der Person, so dass man sagen kann: dieser Schüler passt in die HTL für Waffentechnik.“

Engere Zusammenarbeit mit der Polizei

Auch mit der Exekutive soll künftig enger zusammen gearbeitet werden. Altersberger: „Es muss nicht gleich eine Anzeige erfolgen oder eine Kriminalisierung, sondern es soll genauer nachgefragt werden.“

HTL-Direktor Max Winkler, selbst Burschenschafter, geht übrigens mit diesem Jahr planmäßig in Pension. Sein Posten wurde bereits ausgeschrieben. Ab Herbst bekommt die HTL dann einen neuen Leiter.

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