Dobernig verzichtet auf Landtagsmandat

FPK-Landesrat Harald Dobernig wird nun doch auf sein Mandat verzichten. Er realisiere damit „einen schon lange überlegten Weg“ ließ er am Montag via Aussendung wissen. Bisher hatte er wie Gerhard Dörfler und Hannes Anton den von FPK-Parteichef Christian Ragger geforderten Verzicht verweigert.

Drei Wochen lang trugen die Freiheitlichen innerparteilich heftige Kämpfe aus, vergangene Woche hatte Ragger die Verhandlungen mit den drei „Dissidenten“ für gescheitert erklärt - mehr dazu: FPK ohne Klubstatus. Hinter den Kulissen waren die Gespräche aber weitergegangen, am Freitag traf sich Dobernig in Wien mit FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache und Generalsekretär Herbert Kickl.

Entscheidung „am Wochenende“

Gerüchte, Dobernig könnte auf sein Landtagsmandat verzichten, hatten schon vor dieser offiziellen Stellungnahme des scheidenden Landesrates die Runde gemacht - mehr dazu: Dörfler will in Landtag einziehen. Nun ist es aber endgültig fix: Er habe „nach einer Vielzahl von Gesprächen mit vielen Freunden und Vertrauten in den letzten Tagen und Wochen“ am Wochenende diese Entscheidung für sich getroffen, so Dobernig, der sich in Zukunft beruflich „neu ordnen“ möchte.

Diese grundsätzliche Überlegung sei auch der Grund dafür gewesen, warum er es sich in den Tagen seit der Landtagswahl immer offengehalten habe, ob er sein Mandat annehmen werde oder nicht, „auch wenn manche Medien ihm für diese Überlegungsphase ,Sesselkleberei‘ unterstellt hätten“ - mehr dazu: FPK: Warmuth legt Mandat zurück

Strache und Ragger bereits informiert

Er habe am Montag sowohl FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache als auch den geschäftsführenden FPK-Obmann von seiner Entscheidung informiert. Diese berufliche Weichenstellung bedeute aber „keine Abkehr von der freiheitlichen Familie - ganz im Gegenteil“.

„Für alles im Leben gibt es den richtigen Zeitpunkt“, sagte Dobernig. Dieser sei in Sachen beruflicher Neuorientierung mit der Zäsur bei der letzten Landtagswahl gekommen. Leicht sei ihm der Schritt allerdings nicht gefallen. Es habe viel Positives gegeben, aber auch schwere Enttäuschungen. Beides habe ihn geprägt, Er sehe nun eine große Chance, „zum richtigen Zeitpunkt“ diese Weichenstellung vorzunehmen.

Gerüchte über „Abfindung“ zurückgewiesen

In den Medien kolportierte Gerüchte, wonach die FPÖ ihm eine „Abfindung“ angeboten habe, damit er auf sein Mandat verzichte - die Rede war von 200.000 Euro gewesen -, wies er über seinen Sprecher schon am Sonntag zurück. Es sei ihm bei seiner Entscheidung nicht um finanzielle Fragen gegangen, hatte der Politiker in den vergangenen Tagen immer wieder unterstrichen.

FPK-Klubstatus gerettet

Mit seinem Mandatsverzicht rettet Dobernig den Klubstatus der FPK. Wer sein Landtagsmandat übernehmen wird, steht offiziell noch nicht fest. Vermutlich wird es aber der Kärntner FPÖ-Chef Christian Leyroutz sein, der bei der Landtagswahl auf der FPK-Landtagsliste kandidierte. Dieser war vorerst ebenso wenig erreichbar wie Ragger.

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