Wirtschaft kommt zögerlich in Schwung

Das IHS, das Institut für Höhere Studien, hat am Freitag seine Konjunkturprognose für 2013 vorgelegt. Das Wirtschaftswachstum in Kärnten liegt demnach mit 0,6 Prozent leicht unter dem Bundesschnitt. Erst 2014 soll es aufwärts gehen.

Besonders ungünstig entwickelte sich in Kärnten die Bauwirtschaft. Während dieser Wirtschaftsbereich bundesweit im Durchschnitt in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres um 2,4 Prozent zulegen konnte, gab es in Kärnten einen achtprozentigen Einbruch.

Die Talsohle dürfte dennoch durchschritten sein, sagte IHS-Konkunkturexperte Klaus Weyerstrass: „Alle Umfragen deuten darauf hin, dass es seit Jahresbeginn eine Aufwärtsbewegung gibt.“ Mit 0,8 Prozent soll das Wirtschaftswachstum laut IHS heuer in Österreich aber sehr moderat ausfallen. Erst für 2014 erwarten die Wirtschaftsforscher mit 1,8 Prozent ein deutlich höheres Wachstum.

Zahl der Arbeitslosen soll steigen

In Kärnten ist die Situation schlechter - hierzulande erwartet man - wie schon im Vorjahr - nur ein Wachstum von 0,6 Prozent. 2011 und 2010 betrug das Wirtschaftswachstum in Kärnten noch 2,5 Prozent. Für 2014 rechnet man dann mit einem Wachstum von 1,6 Prozent.

Vor allem die Rezession in Italien und Slowenien, zwei der wichtigsten Exportländer für Kärnten, soll der Wirtschaft heuer zu schaffen machen. Aus diesem Grund erwarten die Experten des IHS auch einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Prognostiziert werden rund 21.700 Arbeitslose, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 9,5 Prozent, im letzten Jahr waren es 9,1 Prozent. Zwar werde die Beschäftigung um 0,4 Prozent weiter steigen, aber nicht genügend, um die Arbeitslosigkeit abzubauen, sagt Weyerstrass. Mehr neue Arbeitsplätze dürfte es laut IHS im Dienstleistungsbereich geben.

Neue Regierung muss „intelligent sparen“

Für die künftige Regierung sieht das IHS wenig Spielraum. Der österreichische Stabilitätspakt verpflichte zum Defizitabbau, dieser sei eine zentrale Herausforderung der nächsten Legislaturperiode. Wirtschaftsimpulse seitens der öffentlichen Hand seien deswegen nicht stark zu erwarten. Der enge finanzielle Spielraum erfordere deswegen eine „intelligente Sparpolitik“, die Spielraum für notwendige Investitionen in den Wirtschaftsstandort Kärnten lasse. Wichtig seien besonders Impulse in den Bereichen Forschung, Bildung und Infrastruktur.

IHS: Mehr Bildung für Jugendliche

Relativ konstant blieb in den letzten Jahren der Anteil der arbeitslosen Jugendlichen. Das der Sockel relativ hoch ist, liege an unzureichender Bildung. Fast zehn Prozent der Jugendlichen in einem Altersjahrgang können nicht ausreichend lesen und schreiben, sagt Bliem. Auf diese Gruppe könne man nicht verzichten, hier gelte es verstärkt Bildungsangebote zu machen.

Vor allem bei älteren Arbeitnehmern ist die Arbeitslosigkeit im letzten Jahr überproportional gestiegen - und zwar um mehr als sieben Prozent. Ein Trend, der sich fortsetzten dürfte, sagte IHS-Geschäftsführer Markus Bliem. Darin zeige sich auch bereits der demographische Wandel und die zunehmende Überalterung der Gesellschaft.

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