Rekord-Jobverlust durch Pleiten

102 Unternehmen sind heuer bereits in den Konkurs geschlittert. Im Vergleich zum Vorjahr ist das zwar ein Minus von 15 Prozent, durch mehrere Großpleiten gingen aber dreimal so viele Arbeitsplätze verloren wie noch 2012. Auch die Schuldenhöhe hat sich fast verdreifacht.

Auf den ersten Blick ist die Insolvenzstatistik für das erste Quartal des Jahres 2013 erfreulich. Nicht nur die Firmenpleiten, auch die Privatinsolvenzen sind rückläufig. Aktuell sind 102 Unternehmen zahlungsunfähig, um 15 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. De facto ist aber der Schuldenberg mehr als doppelt so groß und die Zahl der von Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätze so hoch wie selten. 1.100 Dienstnehmer sind es aktuell, lediglich 380 waren es im Vorjahr.

Heuer mehr Großpleiten

Grund für die hohe Anzahl an betroffenen Arbeitsplätzen sei, dass diesmal mehrere mittelgroße Betriebe Insolvenz anmelden mussten, sagt Barbara Wiesler-Hofer vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Mit 34 Millionen Euro Schulden zählt die Griffnerhaus-Insolvenz österreichweit zu den größten seit Jahresbeginn. 254 Arbeitsplätze wurden gestrichen.

In der ebenfalls insolventen Bäckerei Legat in Klagenfurt verloren 135 Dienstnehmer und beim Sportartikelerzeuger Elan 129 Beschäftige ihren Arbeitsplatz. GriffnerHaus und Legat mit einem Teil der Belegschaft weitergeführt werden sollen.

Die Mittelbetriebe hätten sich während der Wirtschaftskrise noch robust gehalten, jetzt seien aber alle Reserven der Firmen aufgebraucht, sagt Wiesler-Hofer. Dazu kam eine eher magere Auftragslage. Am stärksten betroffen von den Insolvenzen sind die Bauwirtschaft, das Gastgewerbe und unternehmensbezogene Dienstleistungen.

18 Prozent weniger Privatkonkurse

Etwas erfreulicher ist die Situation bei den Privatkonkursen. Hier gibt es einen Rückgang von 18 Prozent. Auch die Schulden sind um 33 Prozent gesunken. Arbeitslosigkeit, Krankheit und Scheidung sind meist die Ursachen für finanzielle Schwierigkeiten.

Für die Firmen hingegen wird auch das kommende Jahr angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklung eine Herausforderung, meint Wiesler-Hofer.

„AMS on Tour“ in ganz Kärnten

Das AMS versucht nun auch im engen Kontakt mit der Wirtschaft zusätzliche Arbeitsplätze aufzustellen, etwa mit der Aktion „AMS on Tour“, bei der Mitarbeiter Firmen in ganz Kärnten besuchen. Zudem will das AMS noch mehr Fachkurse anbieten. Arbeitslose sollen dabei genau jene Ausbildung bekommen, die die Firmen brauchen.

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