Chance für Arbeitsstiftung bei Pago

Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es für die 120 gekündigten Mitarbeiter von Pago in Klagenfurt eine Arbeitsstiftung geben wird. Aber noch müssen die neuen Eigentümer zustimmen. Bei GriffnerHaus ist hingegen alles offen.

In wirtschaftlich angespannten Zeiten haben auch die höher qualifizierten Mitarbeiter bei Pago Probleme, einen neuen Job zu finden.
Es gibt einerseits Angestellte, die mehrere Sprachen sprechen, da die Niederlassung in Klagenfurt Europazentrale war. Es gibt aber auch andere, vor allem in der Produktion, die nicht einmal einen Lehrabschluss haben. In einer Arbeitsstiftung gibt es die Möglichkeit, diesen Lehrabschluss nachzuholen. Für andere Mitarbeiter gebe es Um- und Nachschulungen.

Eigentümer müssen für Stiftung zahlen

Bis zu zwei Jahre lang müssten die neuen Eigentümer in diese Arbeitsstiftung einzahlen. Ob sie das tun werden, ist noch nicht fix. Eine grundsätzliche Bereitschaft hätten sie aber signalisiert, sagte Gernot Kleisner von der Gewerkschaft Pro GE am Donnerstag. Eine solche Arbeitsstiftung würde pro Mitarbeiter bis zu 8.000 Euro kosten. Daran spießt es sich noch.

Bisher hätten solche Arbeitsstiftungen viel gebracht, beispielsweise bei Gabor, Gallus oder Knauf, so der Gewerkschafter. 80 bis 90 Prozent der gekündigten Mitarbeiter hätten durch neue Qualifikationen wieder eine Arbeit gefunden.

Ergebnis in ca. zwei Wochen

Jenen Mitarbeitern bei Pago, die kurz vor der Pensionierung stehen, soll es ermöglicht werden, die fehlenden Versicherungszeiten nachzukaufen, sagte Kleisner. Parallel wird auch über einen Sozialplan mit Überbrückungshilfen und erhöhten Abfertigungen verhandelt. Die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft, der Arbeiterkammer, dem Pago-Betriebsrat und den Eigentümern von Eckes-Grannini gehen am 15. März weiter. Mit einem Ergebnis der Verhandlungsrunden ist in etwa zwei Wochen zu rechnen.

Griffner: Noch keine Verhandlungen

Noch gar keine Verhandlungen gibt es bei Griffner Haus. Dort müssen nach der Neuübernahme 150 Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer gehen. Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach forderte auch in diesem Fall eine Arbeitsstiftung. Die Leute sollten so schnell wie möglich wieder arbeiten, es seien Tragödien, die sich hier abspielen, so Goach. Mitarbeiter, die jahrzehntelang im Unternehmen waren, stehen vor dem Nichts. Das Ziel müsse es sein, die gekündigten Mitarbeiter bei Pago und bei Griffner Haus bestmöglich aufzufangen.

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