Eishalle: Scheider verlangt politische Nagelprobe

Das Tauziehen um das Bauprojekt der Eishalle in Klagenfurt findet kein Ende. Mehrmals schon wurden Entwürfe für eine neue Eishalle der Öffentlichkeit präsentiert, die Umsetzung scheiterte jedoch mangels politischer Mehrheiten und an den finanziellen Möglichkeiten.

Die Diskussion über den Umbau der Eishalle in Klagenfurt scheint zu einem unendlichen Kapitel zu werden. Von einem Neubau der Halle rückte man schon längst ab, weil das Geld fehlt. Der aktuelle Plan ist zwar nicht neu, wurde Montag aber einmal mehr als einzige Lösung präsentiert: der Umbau der Halle, in drei Stufen, um 30 Millionen Euro.

Eishalle

Klagenfurt

Stadt und Land sollen finanzieren

Begonnen werden soll mit einem Neubau des Kabinentraktes und der Sanitäranlagen, in der mehr als 50 Jahre alten Halle. Damit auch jeder versteht, wie wichtig diese Investitionen sind, holte sich Bürgermeister Christian Scheider (FPK) am Montag Schützenhilfe vom KAC, auch Fanclubmitglieder waren bei der Pressekonferenz dabei.

Der Kern des Problems ist und bleibt die Finanzierung. All die Pläne und Zeitangaben zur Fertigstellung der Halle mit 6.400 Sitzplätzen helfen nur wenig, wenn es keine bindenden Zusagen der Parteien gibt, und somit das Geld fehlt. 15 Millionen Euro sollen die Stadt, die anderen 15 Millionen das Land zahlen, so sehen es die Pläne vor. Doch Mehrheiten im Stadtsenat und in der Landesregierung scheinen aus heutiger Sicht außer Reichweite. Vor allem die SPÖ in Klagenfurt weigert sich, einen Millionen-Kredit aufzunehmen, ohne jemals über die Rückzahlungsraten gesprochen zu haben.

Karussell der Meinungen

Bürgermeister Christian Scheider meinte, er könne natürlich nicht für andere Fraktionen sprechen, die alle 14 Tage eine andere Meinung haben. „Diese Meinung wird jetzt festzementiert werden, ganz klar steht man dazu oder steht man nicht dazu. Dann hört sich dieses Karussell auf“, sagte er.

Finanzreferent Albert Gunzer erklärte, dass alle Pläne jetzt fix fertig zur Beschlussfassung vorliegen würden. Über die Zahlungen, die im Jahr 2015 zu tätigen seien, müsse man sich jetzt noch keine Sorgen machen.

KAC Präsident Karl Nedwed machte sich aber große Sorgen. Er habe es satt, mit seinem Verein als Spielball der Politik herhalten zu müssen. Er könne sich noch an die Reden von Landeshauptmann Dörfler und Bürgermeister Scheider erinnern, in denen beide versprochen hätten, die Halle errichten zu lassen. Mittlerweile spreche man schon von einem Baubeginn im Jahr 2015, das sei nie vereinbart worden.

Kritik von SPÖ

Der stv. SPÖ-Klubobmann Jürgen Pfeiler macht sich hingegen große Sorgen, wie das angekündigte 30-Millionen-Projekt Eishalle finanziert werden solle. Ohne Budget, mit dem klaren Nein der Finanzreformkommission zu Großprojekten und den bevorstehenden Kürzungen der freiwilligen Leistungen hält Scheider unbelehrbar an seinem Prestigeprojekt Eishalle fest.

„Es ist eine dringende Notwendigkeit den Kabinen –und Sanitärbereich der Eishalle in einer leistbaren Art und Weise zu sanieren. Dafür muss der Finanzreferent die finanziellen Möglichkeiten der Stadt realistisch ausloten und dem Stadtsenat vorlegen“, so Sportreferent Pfeiler.

Für Pfeiler ist das Vorgehen der FPK besorgniserregend, da hier der Eishockey-Nachwuchs für das eigene politische Versagen zur Erzwingung von Beschlüssen in Geiselhaft genommen wird. „Nicht einmal die eigenen Parteikollegen in der Landesregierung glauben an Scheiders Eishallen-Projekt, da es in der Regierung bis jetzt keinen Beschluss gegeben hat – obwohl Scheider dies mehrmals versprochen hatte“, so Pfeiler.

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