Bärenanwalt widerspricht WWF

Von drei Bären, die 2012 in Österreich gesichtet wurden, lebt laut Naturschutzorganisation WWF nur noch einer, damit gelte der Bär wieder als ausgestorben. Bärenanwalt Bernhard Gutleb widerspricht - im Dreiländereck streifen bis zu acht Bären umher.

Nachdem ein Bär von einem Auto in Südtirol getötet und ein Bär vor wenigen Tagen, kurz nachdem er aus der Winterruhe erwacht war, in der Schweiz abgeschossen wurde, bleibe nur noch einer der drei Bären übrig, die in Österreich gesichtet wurden. Er soll nun in Österreich, der Schweiz und Italien umherziehen. Für den World Wildlife Fonds (WWF) gilt der Bär in Österreich nun zum zweiten Mal als ausgestorben. Daher gehe es nicht mehr um die Wiederansiedelung, sondern um die Rettung der Bären, so der WWF.

Illegale Abschüsse vermutet

Mehr als 20 Bären verschwanden im Laufe der Jahre aus völlig ungeklärter Ursache. Der WWF vermutet, dass sie unter anderem illegal geschossen wurden.

Fotofallen zeigen mehrere Bären

Das Schlüsselgebiet für die Wiederansiedelung der Bären hierzulande ist nun für den WWF das Dreiländereck Österreich, Italien, Slowenien. Dem stimmt der Kärntner Bärenanwalt Bernhard Gutleb zu. Er sagte aber, nicht nur drei Bären waren im vergangenen Jahr in Österreich unterwegs, sondern viel mehr: „Wir haben im Vorjahr begonnen, mit Fotofallen zu arbeiten. allein in den Karnischen Alpen haben wir locker drei Bären, eher sogar vier oder fünf, gesehen. Natürlich ist das ein Grenzgebirgszug und man kann sagen, der Bär ist auch immer wieder in Italien, es ist aber nicht so, dass er immer wechselt. Ein Teil seines Lebens, ein Viertel oder ein Drittel, verbringt er südlich und den Rest nördlich der Grenze.“

Es gebe auch zwei oder drei Bären rund um den Weißensee, es seien welche darunter, die seit zehn Jahren nicht mehr außerhalb von Österreich waren. Daher müsse man sie als österreichische Bären zählen, so Gutleb.

Kärntner wissen viel über Bären

Kärnten sei vorbildlich, was Bärenschutz betreffe, meinte Gutleb. Die Kärntner Jägerschaft setzt sich seit 1956 für diese Tiere ein und schützt und versichert sie freiwillig, sagte Gutleb: „Der klassische Kärntner hat keine wirkliche Angst vor dem Bären, weiß, wo sie leben. Das Wissen ist relativ hoch. Wenn man Bären aktiv aussetzen will, ist es anders, da muss man noch mehr aufklären. Aber die Zugewanderten sind in Kärnten recht gut aufgehoben. Hier haben wir kein wirkliches Defizit.“

Dieser Tage werden auch die heimischen Braunbären aus ihrer Winterruhe erwachen, sagte Gutleb. Egal, wie viel Schnee liegt, Mitte Ende Februar wachen die Tiere auf und streifen wieder im Umkreis vom Dreiländereck, Karawanken und Gailtaler Alpen umher.