Baumangel: Therme vorerst geschlossen

Wegen eines Baumangels bleibt die Kärnten Therme in Warmbad Villach vorerst geschlossen. Das bestätigte der Geschäftsführer am Mittwochabend gegenüber dem ORF Kärnten. Zuvor musste sie evakuiert werden, verletzt wurde aber niemand.

Einem Techniker war am Nachmittag bei einem Kontrollgang ein wenige Zentimeter langer Riss in der Stahlbeton-Konsole eines tragenden Teils der Konstruktion aufgefallen, woraufhin das Gebäude evakuiert wurde. Den 640 Gästen wurde der Eintrittspreis refundiert.

„Das System funktioniert statisch so nicht mehr“, sagte Winkler. Der betroffene Träger stützt im Fun-Bereichs die Decke sowie Teile der Innen- und Außenkonstruktion. „Das ist ein gröberes Problem, das gröbere Folgewirkungen haben könnte.“ Es wurde extra ein Statiker gerufen, der sich den Schaden ansah und daraufhin beschloss, die Therme zu evakuieren.

„Zwangspause“ führt zu enormem Verlust

Dass ein solcher Schaden schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung eintritt, stößt beim Geschäftsführer auf Unverständnis - noch dazu ist der Zeitpunkt denkbar ungünstig für den Ausfall. „Es ist die Ferienwoche und wir haben bestes Thermenwetter.“ Nun werde man mit der Baufirma überlegen, wie das Problem zu beheben sei, „damit wir so schnell wie möglich wieder öffnen können“.

Wie lange die Therme geschlossen bleibt, konnte am Mittwochabend noch nicht gesagt werden. Pro Tag, den die Therme geschlossen bleibt, schreiben die Betreiber einen Verlust von 20.000 Euro.

„Es ist auch die Verschuldensfrage zu klären. Das Bauvorhaben ist von der Baufirma noch nicht endgültig abgenommen. Wir befinden uns noch in der Gewährleistungs- und Überprüfungsphase. Wir gehen schon davon aus, dass es einen anderen gibt, der den Schaden ersetzen wird müssen“, so Winkler.

Therme erst im Vorjahr eröffnet

Die Kärnten Therme wurde im Juli 2012 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet und verbucht seither gute Ergebnisse. Das 47-Millionen-Projekt wurde zum Großteil aus öffentlichen Geldern finanziert. Die Stadt Villach ist mit über 50 Prozent Mehrheitseigentümerin. Für andere Thermen in Kärnten - wie zum Beispiel jene in Bad Kleinkirchheim und Bad Bleiberg - steht hingegen viel auf dem Spiel - mehr dazu in Sanierungsbedürftige Thermen (kaernten.ORF.at; 6.1.13).