Stronach: Hohe Erwartungen für Kärnten-Wahl

Milliardär Frank Stronach hat am Freitag seinen Spitzenkandidaten für die Kärntner Landtagswahl am 3. März, Gerhard Köfer, bei einem Besuch in Kärnten unterstützt. Zum Wahlziel in Kärnten meinte er: „Die Latte ist hoch.“

Wie viel Prozent der Wählerstimmen er sich von Spitzenkandidat Gerhard Köfer erwartet, wollte der Milliardär in Zahlen nicht sagen. Nur so viel: „Die Latte ist hoch, immer auf der höchsten Linie.“ Er nehme die Wahl jedenfalls sehr ernst, man sei keine reine Protestpartei.

Budget „deutlich“ unter 500.000 Euro

Das Wahlkampfbudget des Kärntner Team Stronach liege deutlich unter der gesetzlichen Obergrenze von 500.000 Euro, sagte Stronach. Wie viel er genau für den Kärntner Wahlkampf zur Verfügung stellt, gab Stronach nicht bekannt. Spitzenkandidat Gerhard Köfer solle aber schon jetzt, im Wahlkampf, lernen, wenig Geld auszugeben, sagte der 80-Jährige. Köfer meinte, man habe wahrscheinlich das kleinste Budget, man mache eben viel selber und beschäftige keine Agentur.

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Köfer bekräftigte am Freitag ein weiteres Mal, dass er sich auf keine Koalition mit einer bestehenden Partei einlassen wolle. Man sei kein „Steigbügelhalter“, in Sachfragen kann sich Köfer dann aber Zusammenarbeit vorstellen.

„A bigger shoe number than Haider“

Auf die Frage einer englischsprachigen Journalistin, wie Stronach zum verstorbenen Landeshauptmann Jörg Haider stehe und ob dessen Fußstapfen für Köfer nicht vielleicht zu groß seien, kam die Antwort: „Gerhard has got a bigger shoe number than Haider.“ Er habe Haider respektiert, weil dieser „die Regierung und das System" bekämpft habe. Stronach distanziere sich jedoch von den „Haider nachgesagten Nazi-Sagern“. Er habe eine gute Beziehung zur jüdischen Community. Was ihn selbst, Stronach, von Haider unterscheide, sei, dass er wesentlich mehr Ahnung von Wirtschaft habe.

Schloss Reifnitz als „Managertreff“?

Beim Kauf des Wörthersee-Schlosses Reifnitz sieht sich Stronach keineswegs als Profiteur. Er habe sich vielmehr geopfert, das Schloss zu retten. Das Schloss sei oft angeboten worden, niemand habe es kaufen wollen, sagte Stronach bei seinem Kärnten-Besuch. Er habe sehr viel in den Umbau investiert.

Von den ursprünglich vereinbarten Hotelplänen will Stronach nichts mehr wissen. Er sei nicht alleiniger Eigentümer des Schlosses, Mitbesitzer sei Siegfried Wolf von Magna-Österreich. Seine Pläne hielt Stronach vage. Man wolle einmal ein „hotelartiges Gebäude“ mit Appartements bauen, das hänge aber hauptsächlich von Wolf ab. Im Schloss selbst könne er sich die Abhaltung von Managertreffen „auf höchster Ebene“ vorstellen.

Keine Pläne für Magna-Werk

Mit dem Magna-Werk in Klagenfurt, das Stronach parallel zum Schloss-Ausbau gegründet hatte, habe er nichts mehr zu schaffen, sagte Stronach. Er sei viel zu weit weg vom tagesaktuellen Geschäft, jede Fabrik müsse auf eigenen Füßen stehen. Nach der Kündigung von 80 Mitarbeitern will er wieder nach vorne schauen: „Ich hoffe, dass dort etwas weitergeht.“ Konkrete Pläne für die Zukunft des Werks nannte Stronach nicht.

Stronach: Mehr Föderalismus, weniger Politiker

Politisch forderte Stronach generell mehr Föderalismus. „Man muss die Bundesländer mehr allein lassen“, sagte er. Der Bund müsse sich öfter raushalten.

Eine weitere Forderungen des Neopolitikers: Für Abgeordnete „im Landtag und im Bundestag“ soll es maximal zwei Amtsperioden geben. Außerdem soll es in Österreich nur mehr 100 Politiker aus 50 Wahlkreisen geben. „Wir brauchen keine Berufspolitiker.“ Dafür soll es mehr „einfache Bürger“ als Abgeordnete geben. Mit 200 bis 300 Unterschriften und „ohne Kosten“ wären diese dabei.

Bei den ÖBB kann sich Stronach vorstellen, dass man eine Milliarde Euro einsparen könnte. Er habe der Verkehrsministerin bereits angeboten, eine internationale Consultingfirma zu engagieren und auch zu bezahlen.

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