Konkursverfahren über Legat eröffnet

Über das Vermögen der Bäckerei Legat ist am Montag das Konkursverfahren eröffnet worden. Aus einem alten Insolvenzverfahren war noch ein Sanierungsplan zu erfüllen, die gelang nur teilweise, daher wurde das Konkursverfahren eingeleitet.

Die Aktiva betragen laut Creditreform ca. 1,4 Mio. Euro. Ihnen stehen Verbindlichkeiten von rund 9,7 Mio. Euro gegenüber. Der alte Zahlungsplan sah eine Quote von 30 Prozent vor, zahlbar in vier Raten. Davon wurde die erste bedient, die zweit nur noch teilweise und eine dritte gar nicht, meldete Creditreform.

129 Mitarbeiter und 342 Gläubiger sind betroffen. Die Insolvenz wurde mit dem Ausfall eines Hauptabnehmers und dem Wegfall von Investoren sowie der zunehmenden Konkurrenz durch Diskonter begründet. Letzte Woche meldete das Unternehmen über das Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice Mitarbeiter zur Kündigung an - mehr dazu in Legat meldet Mitarbeiter zur Kündigung an.

Zuschuss der Stadt erhalten

Im Jahr 2007 hatte Legat bei der Stadt Klagenfurt um einen Zuschuss angefragt und eine stille Beteiligung von 400.000 Euro aus dem Erlös der Verbund-Beteiligungen an den Stadtwerken bekommen. Auch das Land Kärnten zeigte sich spendabel und übernahm die Ausfallshaftung von 600.000 Euro für einen Kredit.

Innungsmeister: „Nur Löcher gestopft“

Für Martin Vallant, den Innungsmeister der Kärntner Bäcker, war die neuerliche Legat-Pleite schon länger absehbar. Beim Sanierungsverfahren seien nur Löcher gestopft worden. Um die Großbäckerei profitabel zu führen, habe das entsprechende Konzept gefehlt. Es sei geplant gewesen, effizienter zu arbeiten, Filialen zu schließen und sich auf Kernkompentenzen zu konzentrieren: „Leider ist das dem Betrieb nicht gelungen“, sagt Vallant.

Gleichzeitig im Diskont- und im Qualitätsbereich erfolgreich zu sein, sei eben fast unmöglich, meint Vallant. Er bezweifelt auch, dass eine andere Bäckerei Legat übernehmen wird. Dass größere Bäckereien sehr erfolgreich sein können - dafür gebe es aber auch in Kärnten genügend Beispiele.

“Bäckersterben“ hat sich verlangsamt

Derzeit gibt es in Kärnten noch rund 100 Bäcker, vor zehn Jahren waren es etwa 170. Das Bäckersterben geht weiter - wenn auch langsamer. Vallant schätzt, dass 70 Betriebe bleiben, und zwar jene, die sich zum Beispiel um Betriebsausstattung und Mitarbeiterschulungen gekümmert hätten.

Wie es mit der Bäckerei Legat weiter geht, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Am Dienstag soll der Insolvenzverwalter bestimmt werden. Die Legat-Mitarbeiter bekommen vom Land eine Überbrückungshilfe von 2.000 Euro. Das Geld kommt aus dem Fonds „Hilfe in besonderen Lebenslangen“, teilte LH Gerhard Dörfler (FPK) am Dienstag mit.