Sanierungsbedürftige Thermen

Die Kärnten-Therme in Villach verbucht seit der Eröffnung im Vorjahr gute Ergebnisse. Sorgen müssen sich hingegen die Thermen in Bad Kleinkircheim und Bad Bleiberg machen. Für sie steht viel auf dem Spiel.

In Bleiberg und Bad Kleinkirchheim sind die Gebäude, Schwimmbecken und die Haustechnik mehrere Jahrzehnte alt. Es sind Investitionen notwendig, doch es fehlt das Geld. Beide Standorte werfen dem Land unkooperatives Verhalten vor. In Bad Bleiberg ist sogar von einer Schließung die Rede. Dort ist die Situation nahezu aussichtslos.

Verhärtete Fronten

Die Fronten zwischen Gemeinde und Land sind verhärtet. Tourismusreferent Josef Martinz von der ÖVP habe 2,4 Millionen Euro für die Therme wieder gestrichen, als zwei Investoren absprangen. Mit Nachfolger Wolfgang Waldner gebe es auch keinen Kontakt, sagt Bürgermeister Gunnar Illing. Aus dem Büro des Landesrates heißt es: Geld werde es keines geben, weil die Gemeinde Vereinbarungen nicht eingehalten habe.

Mit Ausfällen sei jeden Tag zu rechnen

Zum laufenden Betrieb in der Therme Bad Bleiberg sagt Geschäftsführer Walter Nadrag: „Das ist mehr als ein schwieriger Job, in der Technik ist jeden Tag damit zu rechnen, dass etwas ausfällt. Wenn wir nicht so gute Mitarbeiter hätten, hätten wir das Bad schon längst schließen müssen. Für 2013 wünsche ich mir, dass nur die Technik getauscht wird: damit könnten wir uns pro Jahr bis zu 45.000 Euro an Energiekosten sparen“.

Marode Technik in der Therme Bad Bleiberg

ORF

Kärnten-Therme nutzt Wettbewerbsvorteil

Sorgen dieser Art sind dem Betriebsleiter der Kärnten-Therme in Warmbad Villach völlig fremd.

Thermengäste in der Kärnten Therme

ORF

Die Stadt Villach investierte dort 46 Millionen Euro, im Vorjahr wurde eröffnet, bis zu 2.000 Tagesgäste kommen jetzt in den Ferien, sonst sind es durchschnittlich 500 Tagesgäste, sagt Betriebsleiter Manfed Hübel. „Wir haben eine ganz neuen Therme hier, alles was neu ist, zieht, Wir versuchen diesen Wettbewerbsvorteil natürlich zu unseren Gunsten zu nutzen“. Mehr dazu: „Kärnten Therme“ eröffnet im Juli

Bad Kleinkirchheim: Warten auf Entscheid

Auch in Bad Kleinkirchheim ist eine Sanierung der Therme St. Kathrein notwendig, ohne Geld vom Land sei das Projekt aber nicht durchführbar.

Therme Bad Kleinkirchheim

ORF

Ergebnis schon vor Monaten erwartet

Bürgermeister Matthias Krenn wartet allerdings bereits seit Monaten auf die Entscheidung des Landes.

„Derzeit befindet sich das ganze Projekt in der Plausibilitätsprüfung durch den Kärntner Wirtschaftsförderungsfond, beauftragt durch den zuständigen Referenten des Landes Kärnten. Das Ergebnis hätten wir eigentlich schon im September oder Oktober erwartet, derzeit ist es aber immer noch nicht vorliegend. Es ist mitunter Voraussetzung für die Förderentscheidung des Landes Kärnten. Wenn das am Tisch liegt, können wir die nächsten Schritte in Bewegung setzen“, so Krenn.

Baubeginn könnte im Frühjahr 2014 sein, geplant ist eine großzügige Familientherme.

Therme St. Kanzian: Suche nach Investoren

Eine Baustelle gibt es seit Jahren auch noch in St. Kanzian. Nach den Thermalwasser-Bohrungen vor mehreren Jahren, ist es um mögliche Investoren wieder still geworden. Neu ist nur, dass noch im Jänner eine Gesellschaft gegründet werden soll, um Ideen zu sammeln, wie eine Therme dort überhaupt noch zu realisieren sei.