Neuer Styrian Spirit-Prozess
Es geht um zwei Kredite in der Höhe von je einer Million Euro, die von der Hypo-Bank im Jahr 2005 an die Fluglinie Styrian Spirit vergeben wurden. Damals schon war die Fluglinie angeschlagen, wenig später landete sie in die Pleite. Beide Kredite der Hypo-Bank seien damals ohne Sicherheiten vergeben worden, die Angeklagten Wolfgang Kulterer, Gert Xander und Albin Ruhdorfer hätten ihre Befugnisse missbraucht - so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.
APA/Neubauer
Der Vorsitzende Richter Norbert Jenny sah das beim ersten Prozess im Frühjahr 2011 nicht so und sprach die Angeklagten frei.
Kulturer: Mir wurde gigantischer Schaden angetan
Wolfgang Kulterer zeigte sich damals im ORF-Interview erleichtert: „Die Erleichterung ist gegeben, die Freude hält sich in Grenzen, Euphorie kommt keine auf. Der Schaden, der mir hier in diesem Land in den letzten 18 Monaten angetan wurde ist so gigantisch, das kann man nicht wiederherstellen – daher ist das alles relativ“.
Die Freisprüche wurden im Vorjahr wieder aufgehoben. Es gebe Widersprüche und Begründungsmängel, hieß es vom Obersten Gerichtshof. Deshalb muss der Prozess am 21. Jänner neu aufgerollt werden. Richter Christian Liebhauser-Karl wird den Prozess leiten.
Hypo-Bank hofft auf Schadenersatz
Der Gerichtsgutachter, der im ersten Prozess zu dem Schluss kam, dass die Schulden der Fluglinie Styrian Spirit im Jahr 2005 alarmierend gewesen seien, ist in der Zwischenzeit verstorben. Ob im neuen Prozess ein anderer Gutachter bestellt werden muss, ist noch unklar. Die notverstaatlichte Hypo-Bank hat sich dem Prozess als Privatbeteiligte angeschlossen, man hofft auf Schadenersatz und will auf diesem Wege zwei Millionen Euro zurückerstattet bekommen. Mit einem Urteil ist Anfang Februar zu rechnen.