Schneekanonen sind „Stromfresser“

Überall in den Skigebieten sorgen Schneekanonen für gute Pisten. Dafür sind aber auch die Kosten und der Energieaufwand enorm: Alle Schneekanonen zusammen verbrauchen in 24 Stunden so viel Strom wie ganz Klagenfurt.

Trotz des warmen Wetters büßen die Kärntner Pisten nichts an Qualität ein - die Schneekanonen sind im Dauereinsatz. ORF Kärnten-Redakteur Konrad Weixelbraun ging der Frage nach, wie viele Schneekanonen es in den großen Kärntner Skigebieten gibt. Ziel war es, herauszufinden, wie viel Strom diese gemeinsam verbrauchen, wenn sie 24 Stunden lang in Betrieb sind.

Das Ergebnis: Die insgesamt 480 Schneekanonen auf dem Nassfeld, auf der Gerlitzen, in Bad Kleinkirchheim, in Heiligenblut und auf dem Katschberg verbrauchen in 24 Stunden gleich viel Strom, wie 30.000 durchschnittliche Haushalte. Mit dem Strom für die Schneekanonen in diesen Skigebieten, könnte man also 24 Stunden lang ganz Klagenfurt versorgen.

Nassfeld: 600.000 Euro Stromrechnung pro Saison

Auf dem Nassfeld zum Beispiel betrage die Stromrechnung für die Beschneiung alleine 600.000 Euro pro Saison, sagte Christian Krisper von den Bergbahnen. Hier stehen auch die meisten Propeller-Schneekanonen Kärntens, um die 110 Pistenkilometer perfekt beschneien zu können.

Auf der Gerlitzen stehen weit weniger Schneekanonen, dennoch ist die Stromrechnung auch hier beträchtlich. Geschäftsführer Hans Hopfgartner hat entlang der Pisten zwar energiesparende Schneelanzen aufstellen lassen, doch sie hätten klare Nachteile gegenüber den großen Propellerkanonen.

Kleinere Lanzenkanonen: ungenügende Wurfweite

Hopfgartner: „Der Nachteil ist, dass die Wurfweite etwas zu wünschen übrig lässt. Das heißt, wenn man jetzt wirklich weit in die Pisten hinein beschneien muss, dann sind diese klassischen Propellermaschinen die bessere Alternative. Mit ihnen hat man den Schnee punktuell dort, wo man ihn braucht. Bei den Lanzen ist das mitunter ein Lotteriespiel: davon abhängig, wie der Wind weht, wie die Strömung ist.“

Kein Skifahren mehr ohne Schneekanonen

Die Beschneiung auf der Gerlitzen koste 250.000 Euro pro Saison, sagt Hopfgartner - ein Wert, der sich in den vergangenen Jahren konstant halte. Schneekanonen seien unverzichtbar, da ohne den Pistenunterbau, der mit Schneekanonen erzeugt werde, einfach kein Skifahren mehr möglich wäre.