Keine Entspannung am Arbeitsmarkt

Die Lage am Kärntner Arbeitsmarkt bleibt angespannt. Knapp 23.000 Menschen waren mit Stichtag 3. Dezember arbeitslos. Grund ist neben der angespannten Wirtschaftslage die Winterpause und Flaute am Bau. Hier wird für heuer eine Plus bei den Arbeitslosen erwartet.

Im November stieg die Zahl der Arbeitslosen in Kärnten um 7,8 Prozent. Auch im Dezember bleibt die Situation weiter angespannt. Aktuelle Zahlen gibt es zwar noch nicht, trotzdem rechnet man beim AMS mit einer weiteren Zunahme der Arbeitslosigkeit.

Mit ein Grund ist die Winterpause am Bau, bestätigt Peter Wedenig vom AMS. Am Freitag, vor den Weihnachtsfeiertagen, hätten viele Baubetriebe Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit entlassen. Laut Bauwirtschaft gingen die Aufträge heuer um zehn Prozent zurück. Dies könne er bestätigen, sagt Wedenig: „Wir werden heuer am Bau sicher einige Prozent mehr Arbeitslose haben.“

Deutlich mehr arbeitslose Leiharbeiter

Aber auch in der Metall- und Elektrobranche und bei den Leiharbeitern rechnet Wedenig mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit. Bei den Leiharbeitern setzte bereits im Sommer ein deutlicher Abwärtstrend bei den Beschäftigungszahlen ein. Allein im November ging die Zahl der offenen Stellen laut AMS um 60 Prozent zurück, die Zahl der arbeitslosen Leiharbeiter stieg um ein Viertel.

Kampf um Löhne

Gerade Leih- und Bauarbeiter müssen oft nicht nur den Verlust ihres Arbeitsplatzes verkraften, sondern auch noch häufig um das ihnen zustehende Geld kämpfen. Laut Arbeiterkammer geht es hier vor allem um ungenaue Abrechnungen und Überstunden, die nicht in voller Höhe abgegolten werden. Allein heuer brachte die Arbeiterkammer 1.700 solcher Streitfälle vor Gericht.

Erst kürzlich meldeten sich 130 Bauarbeiter von fünf Firmen bei der Gewerkschaft und gaben an, dass sie weder für Oktober noch für November ihren Lohn erhalten hätten und zudem auch auch kein Weihnachtsgeld bekommen - mehr dazu in Kein Weihnachtsgeld für Bauarbeiter.

Erfolgreich durch Kooperationen

In der Baubranche gibt es aber auch Unternehmen, die Möglichkeiten finden, schwierige Zeiten zu meistern. So haben sich fünf Kärntner Betriebe einer österreichweiten Baumeister-Vereinigung von 130 Betrieben angeschlossen. Sie können dadurch Kosten reduzieren, etwa durch gemeinsamen Einkauf oder gemeinsame Verwaltung.

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