Armutsnetzwerk: Rechte statt Almosen

Österreichweit sind zwölf Prozent der Menschen armutsgefährdet, in Kärnten sind es sogar noch mehr. Das Kärntner Netzwerk gegen Armut fordert staatlich garantierte Rechtsansprüche statt einer Almosenpolitik.

Armut ist soziale Ausgrenzung und: wenn Dinge zum Problem werden, die für die meisten ganz normal sind, so die Definition von Elisabeth Niederer, Vorsitzende des Kärntner Armutsnetzwerks, das mit 27 Organisationen wie Caritas, Diakonie, Hilfswerk und anderen zusammenarbeitet. "Zum einen sind das Bereiche, die den Alltag betreffen wie Lebensmittel, Wohnen, Heizen, zum anderen aber auch Bereiche der gesellschaftlichen Teilhabe.“

Anlässlich des Tags der Internationalen Menschenrechte am 10. Dezember fordert das Armutsnetzwerk eine rechtlich garantierte soziale Absicherung.

Höchste Armutsgefährdung bei Frauen

Frauen sind am höchsten armutsgefährdet - vor allem dann, wenn sie alleinstehend, alleinerziehend oder alt sind. Nur 63 Prozent der Kärntnerinnen sind berufstätig und ein Großteil von ihnen wiederum nur Teilzeit-beschäftigt. Damit sind viele trotz Job armutsgefährdet. Frauenlandesrätin Beate Prettner von der SPÖ forderte am Donnerstag nachhaltige Konzepte statt Einmalzahlungen.

„Wir müssen Armut heilen. Die Armut kann nur geheilt werden, wenn wir auch eine Verteilungsgerechtigkeit in Kärnten leben“, so Prettner.

SPÖ-Forderung nach 1.500 Euro Mindestlohn

Konkret nannte Prettner das Recht auf „leistbare“ - wenn nicht kostenlose - Kinderbetreuung, das Recht auf Bildung auf Gesundheit und auf einen Mindestlohn von Brutto 1.500 Euro bei Vollzeitbeschäftigung. Dann würde Armut heilbar sein und müsse gar nicht erst bekämpft werden.