Pläne für Frauen-Notschlafstelle

Die Volkshilfe hat in Klagenfurt konkrete Pläne für eine Frauen-Notschlafstelle präsentiert. Das Problem ist derzeit die Finanzierung, denn es gibt noch kein Budget der Stadt Klagenfurt. Der Bedarf für die Einrichtung sei aber gegeben, so die Volkshilfe.

Im schon bestehenden Hilda-Schärf-Haus der Volkshilfe in der Klagenfurter Innenstadt soll eine Notunterkunft für maximal zwölf Frauen oder Frauen mit Kindern entstehen. Sie sollen für eine maximale Aufenthaltsdauer von 40 Tagen aufgenommen werden. Es gibt zwar ein Frauenhaus in Klagenfurt, in dem Frauen und Kinder unterkommen, aber nur, wenn sie von Gewalt bedroht sind. Es geht aber bei Obdachlosigkeit nicht immer nur um Gewalt.

Sieglinde Trannacher von der Volkshilfe: „Es wird nicht überprüft, ob sie berechtigt ist, da zu sein. Es muss kein Ansuchen gestellt werden. Es müssen keine Voraussetzungen erfüllt werden, um aufgenommen, aufgefangen zu werden und eine Übernachtungsmöglichkeit und auch eine Grundversorgungsmöglichkeit zu haben.“

Obdachlosenasyl nicht für Frauen

Astrid Malle leitet das Frauenbüro der Stadt Klagenfurt. Auch sie fordert Hilfe, speziell für Frauen. Es gebe zwar eine Obdachlosenunterkunft in der Stadt, die sei für Frauen aber ungeeignet. Malle: „Denn wie unsere Erfahrungen gezeigt haben, lehnen es Frauen, die ohne Wohnung sind, ab in Einrichtungen zu gehen, die auch für Männer da sind. Dort ist das Klientel so, dass es eine Nähe zu Alkohol- und/oder Drogenproblemen gibt, es gibt dort auch potenziell gewaltbereite Männer. Es ist uns vom Leiter versichert worden, dort können Frauen nicht hin.“

Wie hoch die Nachfrage nach der neuen Hilfseinrichtung für Frauen sein wird, könne man nur sehr schwer abschätzen, so Trannacher. Vielen Frauen sei es unangenehm, diese Not einzugestehen. Künftiger Betreiber der Frauennotschlafstelle wird die Volkshilfe sein. Sie will Ende Februar starten.

Finanzierung völlig unklar

Die zuständige Stadträtin, Andrea Wulz (Grüne) relativiert jedoch: „Die finanzielle Bedeckung ist noch nicht gegeben, das muss man ganz klar sagen. Aber die finanzielle Bedeckung wird zur Adaptierung nicht ausbleiben können, weil der Bedarf für das Haus so groß ist. Ein Teil soll für die Frauen-Notschlafstelle verwendet werden.“

Die Stadt soll das Hilda-Schärf-Haus renovieren, im Zuge dessen könnte ein Teil des Geldes für die Adaptierung der Frauen-Notschlafstelle im Haus verwendet werden. Wulz hofft, bis spätestens Ende 2013 solle die Frauen Notschlafstelle in Klagenfurt eröffnet werden - die Volkshilfe wäre der Betreiber. Voraussetzung dafür ist aber ein Budget der Stadt Klagenfurt, die Kosten würden 80.000 pro Jahr betragen.