Erdbeben: Keine Schäden in Kärnten
Das Erdbeben um ca. 5.30 Uhr hatte eine Stärke von 4,3 auf der Richterskala, vor allem in den südlichen Landesteilen Kärntens und in der Landeshauptstadt Klagenfurt waren die Ausläufer zu spüren.
ZAMG
Christian Stefan von der ZAMG Klagenfurt sagte im ORF Kärnten Interview: „Es handelte sich bei dem heutigen Erdstoß um ein leichtes bis mäßiges Erdbeben. Wir haben viele Erdbebenmeldungen bekommen. Diese laufen jetzt in der Erdbebenabteilung in Wien zusammen und werden dort ausgewertet. Das Epizentrum des Bebens lag in Slowenien, 20 Kilometer nordöstlich von Laibach.“ Dort seien auch die stärksten Schäden zu erwarten.
Keine Schäden in Kärnten gemeldet
In Kärnten wurden noch keine Schäden gemeldet. Hier müsse man auf die Auswertung der vielen Erdbebenmeldungen abwarten, sagte Stefan. Ein solches Erdbeben wie am Montag wird in Österreich etwa einmal im Jahr wahrgenommen. Es handelt sich dabei um ein recht seltenes, aber nicht ungewöhnliches Ereignis, so der Experte. Nachbeben seien durchaus möglich und zu erwarten, eine Prognose gestalte sich aber recht schwierig.
Expertin: „Für Krško diesmal keine Gefahr“
Im Gespräch mit dem ORF Kärnten sagte die Seismologin Rita Meurers zur Gefahr für Krško: „In diesem Fall war das Beben zu schwach und zu weit entfernt, es hat überhaupt keine Gefahr bestanden.“ Bei stärkerem Beben warnt der österreichische Erdbebendienst, wenn die Intensität etwa acht Grad rund um ein AKW betrage, so Meurers. Die Intensität ist das Maß für die Fühlbarkeit eines Erdbebens, bei acht Grad gibt es schwere Gebäudeschäden.
Scheuch: Krško liegt auf Erdbebenlinie
FPK-Obmann Kurt Scheuch forderte am Montag die sofortige Schließung des „Schrott“-AKW-Krško. Trotz vernichtender Stresstestergebnisse der EU werden laut Scheuch weiterhin sämtliche Risiken für die Menschen von Seiten Sloweniens in Kauf genommen. Es dürfe nicht sein, dass Slowenien ohne Rücksicht auf die Interessen der europäischen Bevölkerung ein Schrott-Atomkraftwerk mitten auf einer Erdbebenlinie betreibe, so Scheuch. Dass man Krško mitten in einer Erdbebenzone gebaut habe, grenze nahezu an Wahnsinn. Kein Sicherheitsnetz werde Kärnten und Europa im Falle einer Katastrophe helfen, so Scheuch.
Grüne nehmen Prettner in die Pflicht
Auch die Grünen forderten am Montag einmal mehr die Schließung des AKW. Rolf Holub sagte, die Grünen wollen den Druck auf die Landesregierung erhöhen, sich für die Schließung von Krško einzusetzen. SPÖ-Landesrätin Beate Prettner sei gefordert, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen, so Holub.
Prettner: Keine Zukunft für AKW
Beate Prettner (SPÖ) meldete sich ebenfalls am Montag per Aussendung zu Wort. Es werde kein Weg daran vorbeiführen, Krško letztendlich vom Netz zu nehmen und zuzusperren, sagte sie. Sie will Slowenien bei einem möglichen Umstieg auf Alternativenergien mit Kärntner Know-How unterstützen.
Link:
- Erneut Erdbeben in Kärnten
- Prettner: Krško muss geschlossen werden (kaernten.ORF.at; 6.10.12)
- ZAMG Erdbebemeldungen