Neue Asylwerberheime nun bezogen

Kärnten erfüllt seit Freitag die vom Bund vorgegebene Quote an Asylwerbern, die letzten der neuen Asylwerber bezogen ihre Quartiere. 170 zusätzliche Plätze wurden geschaffen, nun seien die anderen Bundesländer an der Reihe, so LH Gerhard Dörfler (FPK).

Das Land Kärnten hat die vereinbarte Quote zur Aufnahme zusätzlicher Asylwerber erreicht. Mit Freitag sei die Quote erfüllt, erklärte Flüchtlingsreferent LH Gerhard Dörfler (FPK). In Kärnten gibt es nun laut Dörfler 170 zusätzliche Plätze in privaten Unterkünften in Eisenkappel, Bleiburg und in Lamm bei St. Andrä. Allein an diesen drei Standorten werden mehr als 100 Flüchtlinge untergebracht.

1.180 Asylwerber in ganz Kärnten

Das Land hatte sich am 23. Oktober verpflichtet, 150 zusätzliche Flüchtlinge in Kärnten unterzubringen. Insgesamt werden künftig in verschiedenen Quartieren von Kirchbach bis Eisenkappel rund 1.180 Asylwerber in Kärnten untergebracht sein.

Kinderheim Görtschach als Ersatz

Die Suche nach geeigneten Unterkünften sei nicht immer einfach gewesen, meinte Dörfler. Es habe Widerstände aus der Bevölkerung, aber auch seitens vieler Gemeindevertreter gegeben. Daher gelte sein besonderer Dank auch den Bürgermeistern, in denen neue Unterkünfte errichtet werden konnten. In der Gemeinde Ferlach wurde eine Ersatzlösung für das ursprünglich geplante Objekt gefunden. Im Kinderheim Görtschach werden zwölf Kinder und Jugendliche untergebracht werden.

Zudem werden noch die beiden kirchlichen Organisationen Caritas und Diakonie in Villach bzw. Waiern bei Feldkirchen Familien mit insgesamt 35 Personen aufnehmen.

Jugendheim Görtschach Asyl

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Jugendheim Görtschach.

Bund drängt auf Erfüllung der Quote

Das Innenministerium drängt darauf, dass die Bundesländer bis zum Sommer die Asylquote zu 100 Prozent erfüllen sollen. Für Kärnten wurde das noch rund 140 weitere Flüchtlinge bedeuten. Auf die Frage, ob für ihn weitere Quartiere für Asylwerber in Kärnten vorstellbar seien, meinte Dörfler, jetzt seien einmal die anderen Bundesländer an der Reihe. So würden Oberösterreich, Salzburg und auch Niederösterreich zusätzliche Plätze schaffen müssen.

Die letzten Asylwerber sind angekommen

Am Freitagnachmittag kamen die letzten Flüchtlinge in ihren neuen Quartieren an. So auch im ehemaligen Gasthaus „Linde“ in Ebersdorf bei Bleiburg: Willkommensplakate vor dem Eingang, Betthupferl auf den Zimmern - im ehemaligen Gasthaus versuchte man, den 25 Asylwerbern beim Eintreffen am frühen Abend ein herzlicher Empfang zu bereiten. Familie Stefitz richtete die gesamte Einrichtung des seit zehn Jahren leer stehenden Hauses binnen fünf Tagen wieder her.

Asylwerberheim Bleiburg Linde Willkommen

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„Ich dachte, das ist eine gute Sache. Wir helfen dem Land, der Gemeinde, den Asylwerbern und unserem Haus“, meint Heimbetreiber Anton Stefitz zu seiner Entscheidung. Nachdem das Haus zehn Jahre unbenutzt war, ist Stefitz nun froh über die Entscheidung des Landes: „Wir sind froh und stolz, dass wir das machen dürfen. Wir werden den Asylwerbern einen Standard bieten, denn jeder Mensch normal haben sollte.“

Bleiburg Asyl Linde

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Die unmittelbar angrenzenden Nachbarn seien mit der Aufnahme der Flüchtlinge einverstanden, so Stefitz. In Teilen der Bleiburger Bevölkerung gebe es freilich Vorbehalte - auch weil über die Herkunft der Asylwerber bis heute fast nichts bekannt war, sagt der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig. Eine Arbeitsgruppe soll nun als Bindeglied zwischen den Flüchtlingen und Gemeindebürgern fungieren, um Ängste zu nehmen.

Bleiburg Asyl Linde

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