Nockberge: Grundbesitzer wehren sich

Die Grundbesitzer in den Nockbergen wehren sich gegen das geplante Biosphärenparkgesetz von Naturschutzreferent Kurt Scheuch (FPK): Sie fürchten noch stärkere Einschränkungen im Wege und Hüttenbau und seien in die Verhandlungen zum Gesetzesentwurf nicht eingebunden gewesen.

Naturschutzreferent Kurt Scheuch von der FPK sprach Anfang vergangener Woche vom besten Gesetz, das er jemals gemacht habe. In der Landesregierung wurde der Gesetzesentwurf letzten Dienstag gemeinsam mit der SPÖ beschlossen. Auch im Landtag wird es dafür voraussichtlich eine Mehrheit geben.

Die Kärntner ÖVP und rund 80 Prozent der Grundbesitzer in den Nockbergen wehren sich aber: Es seien das Nationalparkgesetz und das Biosphärenparkgesetz vermischt worden. Die besonders geschützte Naturzone sei mit 7.750 Hektar dreimal so groß, wie seinerzeit unter Naturschutzreferent Uwe Scheuch ausgehandelt wurde.

Nutzungs-Einschränkung in Naturzone befürchtet

Die Grundbesitzer seien 2007 wieder abgesprungen, weil die Verordnung, die dann vorgelegt wurde, nicht dem Verhandlungsergebnis entsprochen habe, sagt Anton Volpini, der Obmann der Schutzgemeinschaft die die meisten Grundbesitzer in den Nockbergen vertritt. Anders als angekündigt, sollen in der Naturzone die Ausübung der Land- und Forstwirtschaft und der Wege- und Hüttenbau sehr eingeschränkt werden, fürchtet Volpini.

„Wir haben viele solche Fälle schon gehabt. Es wurden schon in der Vergangenheit ennorme Schwierigkeiten beim Forstwegebau gemacht. Jetzt wird es in der Kombination dieser beiden Gesetze für einen Beamten in der Bezirkshauptmannschaft fast unmöglich einzuschätzen, ob er hier entscheiden kann oder nicht. Das heißt, es geht dann ans Land und wir bekommen wieder irgendwelche Gutachten."

„Freiwilligkeit“ ist Teil des Biosphären-Konzepts

Volpini spricht davon, dass von der Politik über die Grundbesitzer „drübergefahren“ werde. Er fordert ein Zurück an den Verhandlungstisch. Das Bioshärenpark Konzept beruhe international auf Freiwilligkeit, anders als in einem Nationalpark. Deshalb werde es ohne Grundbesitzer sicher nicht gehen, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler.

Mößler: „Wir brauchen einen gemeinsamen Weg - auch wir Grundeigentümer wollen ein Projekt haben, wo wir auch mit an Bord sind. Wenn wir es auch mit vertreten können, wird es auch ein Erfolg werden. Wenn man Naturschutz so umsetzt, wie es derzeit angedacht ist, mit diesem Top Down von gesetzlichen Bestimmungen die von oben herunter übergestülpt werden, in der Praxis aber nicht machbar sind, haben wir ein Riesenproblem.“

Grundbesitzer: Sind keine Verhinderer

Die Grundbesitzer betonen, keine Verhinderer sein zu wollen. Die Nockberge seien eine Landwirtschaftsregion, anders etwa als die Hohen Tauern mit ihrem steilen, felsigen Gelände. Es dürfe nicht nur der Tourismus im Vordergrund stehen, so Landwirtschaftskammer-Präsident Johann Mößler, der dazu auffordert, zurück an den Verhandlungstisch zu kehren.

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