SPÖ will leistbares Wohnen forcieren

Die Kärntner SPÖ setzt im Wahlkampf auf das Thema „Leistbares Wohnen“. Am Mittwoch stellte sie ein Modell vor, mit dem der Wohnbau angekurbelt und die Mietpreise gesenkt werden sollen. Vorbild ist Salzburg, wo das Modell entwickelt und bereits umgesetzt wurde.

Der Bau neuer Wohnungen hat in den vergangenen Jahren massiv abgenommen, beklagt die SPÖ. Gleichzeitig seien die Mieten mittlerweile fast unerschwinglich. Wohnen sei ein Grundbedürfnis der Menschen und leistbares Wohnen ein Menschenrecht, so SPÖ-Klubobmann Reinhart Rohr. „Die Mieten steigen überproportional, sodass heute schon oftmals 50 Prozent des Einkommens für den Wohnungsaufwand notwendig sind. Da stellt sich schon die Frage, was für den Rest der Lebenserhaltungskosten übrig bleibt“, so Rohr.

Öffentlicher Wohnbau soll Bauwirtschaft ankurbeln

Punkt eins des neuen Modells seien leistbare Mieten. Gleichzeitig müsse es mehr Aufträge für die Bauwirtschaft geben. SPÖ-Wohnbausprecher Herwig Seiser: „Wir haben in sehr wenigen Branchen so viele Insolvenzen wie im Bauhaupt- und im Baunebengewerbe. Das wollen wir mit einem Durchstarten im Bereich des öffentlichen Wohnbaus beseitigen.“

Salzburger Modell: Landeswohnbaufonds

Der Salzburger Wohnbau-Landesrat Walter Blachfellner (SPÖ) stellte am Mittwoch das Salzburger Modell für einen Landeswohnbaufonds vor. Dabei geht es im Wesentlichen darum, dass die Banken umgangen werden.

Das Land fördert nicht mehr die Rückzahlungsraten an die Banken, sondern richtet mit den Wohnbauförderungsbeiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern und mit günstigen Darlehen einen Fonds ein. Aus dem gibt es Darlehen zu fixen, niedrigen Zinsen von zwei Prozent für den geförderten Wohnbau.

Selbstfinanzierung innerhalb von 15 Jahren

Landesrat Blachfellner: „Das Geld, das wir zum Beispiel beim geförderten Wohnbau für den Bau hergeben kommt nächstes Jahr über die Miete der Menschen, die dort wohnen, zurück und kann übernächstes Jahr wieder eingesetzt werden, um den Bau neuer Wohnungen zu finanzieren. In 15 Jahren ist der Fonds soweit selbstfinanzierend, dass jedes Jahr 350 Millionen Euro drinnen sind.“

Im Vergleich zum freien Mietenmarkt ersparen sich die Salzburger Mieter mittlerweile bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung - je nach Lage - zwischen 120 und 350 Euro an Miete. Beim Eigentumserwerb bei einer 90 Quadratmeterwohnung könnten über 40.000 Euro an Zinsbelastung eingespart werden.

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