Kein Containerdorf für Asylwerber

Wenn Kärnten bis Monatsende die vereinbarte Quote bei der Aufnahme von Asylwerbern halten will, müssen weitere 150 Plätze gesucht werden. Es gibt Widerstand in betroffenen Gemeinden, dennoch will das Land keine Containersiedlungen aufstellen.

Bei einem Gespräch zwischen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), Vertretern der katholischen und evangelischen Kirche und dem Gemeindebund wurde darüber intensiv gesprochen, sagte Gemeindebundpräsident Ferdinand Vouk - konkrete Ergebnisse gibt es bisher aber keine.

Vouk: „Wir haben als Gemeindebund unsere Mitgliedsgemeinden angeschrieben mit der Bitte, uns zu helfen und zu recherchieren, ob es in den Gemeinden menschenwürdige Quartiere gibt. Es gab bisher keine Mitteilungen an uns.“

Massiver Widerstand der Bürger

In jenen Gemeinden, die schon längere Zeit als Standorte im Gespräch sind, gibt es in der Bevölkerung massiven Widerstand. In St. Kanzian, wo diese Woche eine Bürgerversammlung abgehalten wird, gebe es einige Hundert Unterschriften gegen ein weiteres Asylwerberheim so Bürgermeister Thomas Krainz. Schon jetzt würden 70 Prozent der Asylwerber im Bezirk in seiner Gemeinde untergebracht, so Krainz.

Nicht gegen willen der Bevölkerung

In Ferlach könnten 28 Jugendliche im Erziehungsheim Görtschach einquartiert werden. Auch hier soll in einer Bürgerversammlung die Bevölkerung informiert werden, bestätigte Bürgermeister Ingo Appe. Vom Land gebe es das Versprechen, dass ein Asylwerberheim nicht gegen den Willen der Bevölkerung eingerichtet werde.

Gemeindebundpräsident Ferdinand Vouk kann sich durchaus vorstellen, die 150 Flüchtlinge auf viele Gemeinden aufzuteilen, allerdings gebe es eine Vereinbarung mit dem Land; laut Vouk müsse es bei Zuteilung eine rechtzeitige Mitteilung an den Bürgermeister geben, es müsse ein Konfliktmanagement geben und die Zahl der Asylwerber dürfe nicht mehr als zehn Prozent der Bürger einer Gemeinde überschreiten. Es sei zugesichert worden, dass dies auch in Zukunft eingehalten werde, so Vouk.

Versprechen könnte gebrochen werden

Landeshauptmann Gerhard Dörfler geht davon aus, dass man die Quote bis zum 30. November sehr wohl erfüllen werde. Er schließt aber nicht aus, dass in einigen Gemeinden mehr Asylwerber untergebracht werden müssten, als der vereinbarte Einwohnerschlüssel vorsieht.

Sowohl von der katholischen als auch von der evangelischen Kirche seien Betreuungseinrichtungen vorgeschlagen worden. Eine Unterbringung in Containern, wie sie die Innenministerin als Notlösung vorgeschlagen habe, werde es in Kärnten sicher nicht geben, so der Landeshauptmann.

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