Keine neue Jahrhundertflut

Es hat in Oberkärnten zwar starke Regenfälle gegeben, die Folgen waren aber nicht so schwerwiegend, wie zuvor befürchtet. Es gab Muren und einige verlegte Straßen, eine weitere Jahrhundertflut kam aber zur Erleichterung der Regionen nicht.

Am Sonntagvormittag verlegte eine Mure die Katschbergbundesstraße. Gegen Mittag rutschten in der Gemeinde Rangersdorf 30 Kubikmeter Erdmaterial talwärts und verschütteten einen Güterweg, nur wenige Meter von drei Wohnhäusern entfernt. Am Nachmittag verschüttete eine Mure in der Gemeinde Großkirchheim einen Teil der Großglocknerstraße. Am Sonntagabend musste in Mallnitz eine Familie aus ihrem Wohnhaus evakuiert werden, weil sich oberhalb ihres Hauses Erdreich gelöst hatte.

Nicht so schlimm, wie befürchtet

Im oberen Gailtal mussten die Feuerwehren zahlreiche Keller auspumpen. In Lavamünd bereiteten sich die Feuerwehren mit Sandsäcken und Pumpen auf ein mögliches Hochwasser vor. Der Leiter des Hydrographischen Dienstes, Johannes Moser: „Es hat zwar im Obereren Gailtal teils sehr ergiebige Niederschläge von bis zu 200 Millimetern gegeben, aber im Bereich der Lieser sind die Niederschläge nicht im Ausmaß gekommen, wie sie prognostiziert wurden.“

Vorsichtige Entwarnung für Montag

Für die nächsten Stunden kann Moser vorsichtige Entwarnung geben. Die Abflussmenge beträgt im Bereich Lavamünd etwa 1.500 Kubikmeter pro Sekunde. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es 2.400 Kubikmeter. Außerdem lässt der Regen nach. Moser: „Die Niederschläge in den Karawanken werden nur mehr mit 30 bis 40 Millimetern angegeben, es wird in Lavamünd nur einen leichten Anstieg geben, wir rechnen mit 1.500 Kubikmetern pro Sekunde. In die Nacht hinein sollte Entspannung eintreten.“

Justiz ermittelt wegen Gefährdung

Die Betroffenen des letzten Hochwassers in Lavamünd werden dessen Folgen aber noch lange beschäftigen. Die Schäden waren immens. Auch die Justiz beschäftigt sich nun mit dem Hochwasser. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, Helmut Jamnig, wurde ein Verfahren gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Gemeingefährdung eingeleitet. Nun ermittelt das Landeskriminalamt und sucht nach möglichen Verantwortlichen.

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