Vorbereitungen auf neue Unwetter

In der Landesregierung hat am Freitag ein Hochwassergipfel stattgefunden. LH Gerhard Dörfler (FPK) hat mit allen Verantwortlichen Wege erörtert, wie eine weitere Katastrophe verhindert werden kann. Am Sonntag sollen ähnlich starke Regenfälle niedergehen wie zu Wochenbeginn.

Nach dem Jahrhunderthochwasser in Lavamünd gingen die Aufräumarbeiten auch am Donnerstag weiter. Nach wie vor waren zahlreiche Helfer im Einsatz, um die Spuren zu beseitigen. Bis alles so ist wie vor dem Hochwasser wird es aber noch lange dauern - zumal die Wetterprognosen alles andere als günstig sind. Laut Wettervorhersage sollen zwischen 80 und 160 Millimeter Regen pro Quadratmeter fallen, der Schwerpunkt wird diesmal im Gailtal liegen.

Aktionstag für Hochwasseropfer

Das Programm von Radio Kärnten steht am 12. November ganz im Zeichen der Hilfe für die Hochwasseropfer. Die Sendungen kommen von 5.00 bis 16.00 Uhr live aus Lavamünd. Neben Spenden zugunsten des „Licht ins Dunkel“-Soforthilfefonds für Lavamünd werden auch Unternehmen und Einzelpersonen gebeten, ihre Arbeitsleistung und ihr Können vor Ort zur Verfügung zu stellen - mehr...

„Schwerpunkt in Oberkärnten“

Gerhard Hohenwarter, ZAMG: „Am Wochenende kommt wieder einiges an Regen auf uns zu. Diesmal dürfte der Schwerpunkt allerdings mehr in den Karnischen Alpen und in Oberkärnten liegen. Unterkärnten dürfte diesmal nicht ganz so schlimm getroffen werden. Gerade in Lavamünd, entlang der Drau, ist aber schon eine gewisse Gefahr gegeben, wenn vom gesamten Oberland das Wasser dort zusammenkommt.“

Die Behörden und sämtliche Einsatzkräfte sind darauf vorbereitet. Am frühen Freitagabend lud Landeshauptmann Gerhard Dörfler alle Verantwortlichen zu einem Krisengipfel in die Landesregierung, um die einzelnen Aufgaben bereits im Vorfeld zu koordinieren. So erfolgte eine Abstimmung zwischen Prognosewerten und Warnsystemen und der Austausch mit dem Verbund, den Gemeinden, mit dem Land und den Einsatzorganisationen.

Dörfler: „Man muss jetzt dafür Vorsorge treffen, dass vorher entlastet wird, damit man dann große Niederschlagsmengen z.B. im Kraftwerk Völkermarkt abfangen kann“.

Hochwassergipfel Landesregierung

ORF

Hochwassergipfel in der Landesregierung - mit dabei waren Bgm. Hantinger und Amtsleiter Martin Laber auch Landesamtsdirektor Dieter Platzer, Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik sowie Egon Rauter, sowie Johannes Moser und Norbert Sereinig von Seiten des Landes. Weitere Gesprächspartner waren Karl Wimmer, Gerd Frik und Jürgen Türk vom Verbund, sowie Bernd Bergner vom Bundesheer und Josef Brunner von der Wildbach- und Lawinenverbauung.

Verbund will Stauseen auf niedrigem Level halten

Angesichts der Wetterprognose hat der Verbund am Freitag bereits reagiert - „indem man das Wasser schon vorzeitig so abführt, dass unsere Stauseen bis Sonntag auf einem sehr niedrigen Level sind“, so Jürgen Türk vom Verbund. Seitens der Vertreter des Verbundes wurde zugesagt, dass die Entlastungsmaßnahmen gleich voll in Gang gesetzt werden.

In diesem Zusammenhang wies LH Gerhard Dörfler darauf hin, dass es seinerseits „keine Vorverurteilung des Verbund“ gebe. Es müsse alles „seriös und korrekt geklärt werden“ und vor allem einem möglichen Verbesserungsbedarf bei der Abstimmung aller Beteiligten Rechnung getragen werden - Hochwasser: Verbund weist Schuld von sich.

Erhöhte Alarmbereitschaft, Restrisiko bleibt

Weiters teilte der Landeshauptmann mit, dass für die Einsatzorganisationen aufgrund der Wetterprognosen erhöhte Alarmbereitschaft gegeben werde. Egon Rauter Katastrophenschutzbeauftragter des Landes Kärnten zeigte sich von einem reibungslosen Ablauf überzeugt. „Wir haben neuerlich darauf hingewiesen, dass man alle Kräfte in der BH in Bereitschaft versetzt“.

Dass es in einigen Teilen Kärntens neuerlich zu Überschwemmungen kommen wird, können die Experten nicht ausschließen. Nach den Regenfällen vom vergangenen Montag ist das Erdreich mit Wasser gesättigt. Weitere Niederschläge können daher nur schwer versickern.

Links: