Industrie: Pessimismus für die Zukunft

Die Kärntner Industrie blickt frostigen Zeiten entgegen. Für das nächste halbe Jahr werden Produktionseinbrüche und ein Beschäftigungsrückgang erwartet - so das Ergebnis der jüngsten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV).

Fast die Hälfte aller Kärntner Industriebetriebe erwartet für das nächste halbe Jahr einen Produktionseinbruch. Kärntens Industrie lebt vom Export. Die massiven Schwierigkeiten in Slowenien, Italien und Spanien wirken sich nun auch auf Kärnten aus.

Weltweite Krise und saisonale Faktoren

Christoph Kulterer, Präsident der IV: „Es überlagern sich europäische und weltweite Wachstumskrise mit der saisonal bedingten Konjunktur. Viele externe Faktoren wirke auf uns ein, die man lösen muss.“ Noch nicht gesagt werden könne, ob auch wieder in einigen Betrieben Kurzarbeit eingeführt wird, so Kulterer. Es gebe derzeit aber noch keine konkreten Anzeichen. Die Zahl der Beschäftigten werde aber wohl zurückgehen.

Besonders pessimistisch blickt die Metall- und Maschinenindustrie in die Zukunft, hier soll es die größten Einbrüche geben. Zusätzlich zum stotternden Konjunkturmotor kommt in der Bau und Holzindustrie auch noch der saisonal bedingte Auftragsrückgang.

Problem Bau

Die Statistik Austria veröffentlichte einen Rückblick auf die Bauproduktion. Bei einem Plus von durchschnittlich 6,6 Prozent österreichweit schnitt Kärnten im ersten Halbjahr mit 2,6 Prozent am schlechtesten ab. Auch bei den Auftragsbeständen im Bau liegt Kärnten im Jahresvergleich an letzter Stelle. Der Hochbaureferent des Landes, Christian Ragger (FPK), führt diesen Rückgang auf einen Rückgang der Investitionen durch den Bund zurück.

Etwas optimistischer blickt die Elektro- und Elektronikbranche in die Zukunft. Zumindest gibt es aber ein kleines Licht am Ende des Tunnels, sagte Claudia Mischensky, die Geschäftsführerin der Kärntner IV: „Ein zwar wenig optimistischer Ausblick auf die nächsten drei bis sechs Monate, aber Tauwetter ab Frühjahr 2013.“

„Keine neuen Steuern“

Die IV appelliert an die Politik, keine neuen Steuern einzuführen, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden. Ganz wichtig sei es nun, Kärnten als Innovationsstandort auszubauen. Es dürfe auch nicht darauf vergessen werden die Forschung und Entwicklung weiter zu fördern und wichtig wären auch öffentliche Aufträge trotz Krise, betonte Kulterer.

Die 54 befragten Betriebe fordern endlich ein Konzept der alten oder ab Jänner neuen Flughafengeschäftsführung. Denn je besser die Anbindung, desto besser gehe es auch der Kärntner Industrie.

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