Rätselraten über Kurt-Scheuch-Video

Ein Werbevideo von FPK-Chef Kurt Scheuch auf YouTube sorgt bei vielen Betrachtern für Ratlosigkeit und Diskussionen. Unter dem Titel „Furchtlos“ fährt Scheuch in James-Bond-Manier vor und posiert im Büro mit Wolf-Tattoo, Vogelspinne und Würgeschlange.

In dem 1:13 Minuten langen Spot wird Scheuch als eine Mischung aus „James Bond“ und „Ace Ventura“ dargestellt. Neben Scheuch treten eine Schlange und eine exotische Echse sowie eine Vogelspinne auf, die über die tätowierte Schulter des Politikers krabbelt. Gesagt wird in dem Video nichts, zum Schluss wird der Schriftzug „"respekTiere“ eingeblendet.

Parteifreunden „gefiel Video“

Bezahlt wurde das Video von der Partei. Angesprochen auf die großen Tätowierungen auf seinem Rücken, die einen Wolf und einen Totenkopf mit gehörntem Helm zeigen, sagte Scheuch: „Das ist etwas Persönliches, da ist ein Restgeheimnis vertretbar.“ Seine Parteifreunde seien anscheinend viel toleranter als andere Parteien, sagte Scheuch, „wir haben nichts gegen Tattoos“.

Den meisten Parteifreunden habe das Video gut gefallen. Scheuch nennt den Film „ein kleines Kunstwerk“, eine gewisse künstlerische Freiheit sollte man ihm zubilligen. „Es ist ein Versuch, ein neues Medium für Bewusstseinsbildung zu verwenden“, sagte Scheuch am Montag vor Journalisten. Konkreter wollte er nicht werden.

Scheuchs Konflikt mit Josef Winkler

Dabei ist Scheuch in diesen Tagen mit Kunstschaffenden aus dem Bereich der Literatur im Clinch. Anlassfall war eine polemische Rede von Büchnerpreisträger Josef Winkler an der Salzburger Universität. Er hatte unter anderem Jörg Haider als „größten politischen Bankräuber der zweiten Republik“ bezeichnet und auch dessen Nachfolger Gerhard Dörfler (FPK) mit Spott bedacht. Scheuch hatte Winkler dafür Verbreitung von Hasstiraden vorgeworfen - mehr dazu in FPK in Konflikt mit Literat Josef Winkler.

Weitere Auszüge aus dem Landtag

Das Werbevideo war auch Thema am Rande der Sitzung des FPK-Parteivorstandes. Bei der Pressekonferenz nach der Sitzung wurde aber auch auf Sachthemen hingewiesen. So weise das neue Kärntner Tourismusgesetz, das im nächsten Jahr in Kraft tritt, „in vielen Bereichen schwerwiegende Defizite auf“, sagte Scheuch. Die Freiheitlichen würden Abänderungen im Rechts- und Verfassungsausschuss vornehmen. Zur Landtagsblockade sagte Scheuch, die FPK werde so lange aus dem Landtag ausziehen, bis der Fristenlauf den Wahltermin am 3. März gewährleiste. Das wäre Mitte Dezember.

Petzner: „Die spinnen, die Blauen“

Scheuch inszeniere sich selbst in einem „lächerlichen Parteivideo“ als „furchtloser Crocodile Dundee“, der mit Wolfstattoo in seinem Regierungsbüro mit Schlangen und Spinnen kuschelt, so BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner in einer Aussendung. Er stellte die Frage, „warum sich die furchtlose FPK dann so vor Neuwahlen fürchtet, dass sie bereits zehnmal aus dem Landtag ausgezogen ist?“

Für Petzner ist die Inszenierung Scheuchs mit dickem Dienstauto, iPhone und teurer Uhr „Marke Mini-Putin“ ein Beweis dafür, dass die FPK in ihrem Größenwahn jedes Maß und Ziel verloren habe. Petzner: „Um im Stil des Scheuch-Videos zusammenzufassen: Die spinnen, die Blauen.“

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