Reaktionen auf Asylgipfel

Kärnten muss in den nächsten Wochen weitere 150 Asylwerber aufnehmen. Kärnten und sechs weitere Länder erfüllten ihre Quote bislang nicht, stimmten nun aber zu. Das Flüchtlingsreferat sucht weitere Quartiere, es gibt allerdings Widerstand.

Den größten Widerstand gibt es in der Gemeinde St. Kanzian. Dort gibt es bereits Flüchtlingsquartiere, ein weiteres soll in der Ortschaft Srejach entstehen. Touristiker und Anrainer haben bereits hunderte Unterschriften gegen das geplante Heim gesammelt, sagte Robert Singerl von der Bürgerinitiative. Er sagte, St. Kanzian habe bereits mehr als 100 Asylwerber aufgenommen.

Unmut bei Anrainern

Wo ist die Gemeinde Diex, Klopein oder Bleiburg. Warum sollen wir die ganze Bezirksquote abdecken?", sagt Singerl. Unmut gibt es auch bei den direkten Anrainern des geplanten Heimes in Srejach wie bei Georg Dubyk: „Ich habe die Information von anderen Gemeinden, dass man Fahrräder und andere Gegenstände nicht mehr im Freien stehen lassen kann.“

Auch die Touristiker sammelten bereits Unterschriften. Der eben erst gewählte Obmann des Verbandes, Michael Mateidl, sagte, zu viele Flüchtlinge würden sich negativ auf den Tourismus auswirken. „Eine zusätzliche Unterbringung würde mit dem Ziel des Tourismus nicht zusammenpassen.“

Hintertür in Ferlach?

Widerstand gegen ein geplantes Flüchtlingsheim gibt es auch in der Gemeinde Arnoldstein, allerdings stehen einander dort Gegner und Befürworter gegenüber. Auch in Ferlach formierte sich Widerstand. Dort vermutet Bürgermeister Ingo Appe die Aufnahme von Asylwerbern „über die Hintertür“, im Jugendheim Görtschach. „Es ist nicht so, dass wir niemanden haben wollen. Es gibt aber keine Information. Die Bürger wissen nicht, was auf uns zukommt. Sind es Familien, Jugendliche oder straffällige Asylanten. Das ist eine Diskussion, die mit der Bevölkerung geführt werden muss. Hier hat das Land massiven Nachholbedarf.“

Landeshauptmann Gerhard Dörfer (FPK) kann sich auch die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Kaserne vorstellen. Fix ist aber offenbar noch nichts. Nur soviel: Kärnten wird in den nächsten Wochen 150 Leute aufnehmen.

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