RH: Land zahlte zu viel für Seegründe

Laut Bundesrechnungshof hat das Land 2007 rund zehn bis 12 Millionen zu viel für den Kauf der ehemaligen ÖGB-Liegenschaften am Hafner-, Maltschacher und Ossiacher See gezahlt. Die Grünen orten einen Fall für die Korruptionsstaatsanwaltschaft.

Auch wenn der Kauf schon fünf Jahre her ist, so beschäftigt er immer noch die Landespolitik: Am Montag diskutierte die Landesregierung den jüngsten Rechnungshofbericht. 44 Millionen Euro zahlte das Land für die Seegründe. Da ein Darlehen aufgenommen werden musste, kostet der Kauf inklusive Zinsen knapp 68 Millionen. Abgewickelt wurde der Kauf von der eigens dafür gegründeten Seeimmobiliengesellschaft. Laut einem Rohbericht des Bundesrechnungshofes zahlte das Land zumindest zehn Millionen zu viel.

Grüne: Fall für die Korruptionsstaatsanwaltschaft

Die drei See- Liegenschaft seien viel zu hoch bewertet worden, kritisierte Rolf Holub (Grüne) bereits vor einem Jahr. Bestätigt durch den Rechnungshofbericht ist der Kauf für Holub jedenfalls ein Fall für die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Es gehe vor allem um die viel zu hohen Nebenkosten und um die Frage, wer hier mitverdient habe.

Wenig Ertrag zu erwarten

Einer der heutigen Geschäftsführer der Seeimmobiliengesellschaft, Reinhard Zechner, sagt, man könne die ungünstige Ausgangslage nicht mehr ändern. Es sei Fakt, dass die Ertragsfähigkeit der Liegenschaft in Relation zum Kaufpreis zu gering sei, so Zechner. Man sei aber bemüht, das Beste daraus zu machen. Denn ein Weiterverkauf komme nicht in Frage.

Seit heuer werden die touristischen Betriebe auf den Liegenschaften von einer deutschen Hotelgesellschaft betrieben. Laut Zechner mit Erfolg. Für heuer erwarte man Einnahmen, die über der vereinbarten Mindestpacht von 720.000 Euro liegen. Von den vor fünf Jahren veranschlagten zwei Millionen sei man natürlich weit entfernt.

Land investiert weitere drei Millionen

Die Seeimmobiliengesellschaft investiert heuer und im nächsten Jahr auch drei Millionen Euro in die Ferienanlagen. Nur unter dieser Investitionszusage war der Betreiber bereit, die Ferienanlagen zu übernehmen. Mit dem Geld werden längst fällige Sanierungsarbeiten vorgenommen. Und langfristig gesehen sollen sich zumindest künftige Investitionen rechnen, so Zechner.

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