Verteidiger von Megymorez „erschüttert“

Als erster Verteidiger war der Anwalt von Megymorez, Martin Nemec, mit seinem Plädoyer an der Reihe, der einen Freispruch forderte. Er zeigte sich vom Vortrag des Anklägers „erschüttert“, weil dieser nicht objektiv gewesen sei.

„Es geht hier um die Existenz von Menschen“, appellierte Nemec an die Schöffen. Er kritisierte auch die „undifferenzierte“ und „vorverurteilende“ Berichterstattung der Medien und stellte Birnbacher in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Dessen Geständnis habe nur den Zweck gehabt, von den eigenen Malversationen abzulenken.

Mandant habe erst später von Causa erfahren

Das Beweisverfahren habe mit „überragender Deutlichkeit“ ergeben, dass sein Mandant erst zu einem späten Zeitpunkt vom Anteilsverkauf der Hypo-Bank Alpe-Adria an die BayernLB gewusst habe, sagte der Verteidiger. Birnbacher sei der Einzige gewesen, der auf Verkäuferseite für das Land Kärnten tätig gewesen sei, daher könne dessen Beiziehung nicht nur fingiert gewesen sein. Birnbacher habe sogar ausgesagt, dass er entscheidend für das Zustandekommen des Vertrags gewesen sei. Da habe man an der „Verdienstlichkeit und dem Nutzen“ des Steuerberaters nicht zweifeln können.

Nemec wies auch darauf hin, dass Birnbacher seine Verantwortung mehrfach geändert habe und bat darum, die Aussage in ihrer Gesamtheit zu sehen. In Wahrheit wisse nur Birnbacher selbst, welche Leistung er erbracht habe und was diese wert gewesen sei.

„Ließ sie ins offene Messer laufen“

Er hätte die Vorstände aufklären müssen, habe sie jedoch ins offene Messer rennen lassen, sagte Nemec. Dadurch sei für ihn der Tatbestand des Betrugs gegeben. Nach Nemec waren die Anwälte Gernot Murko (Xander), Alexander Todor-Kostic (Martinz) und Richard Soyer (Birnbacher) an der Reihe.

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