Umstrittene Kärnten-Münze präsentiert

Der zehn Jahre alte Philip Ogris aus dem Rosental hat eine neue Zehn-Euro-Münze entworfen. Die zweisprachige Prägung „Kärnte/Koroska“ löste in Kärnten eine politische Diskussion aus. Am Donnerstag wurde die Münze offiziell vorgestellt.

Philip besucht eine zweisprachige Volksschule im Rosental und brachte neben dem Schriftzug Kärnten auch den slowenischen Namen Koroska im Münzentwurf an. Diese Gestaltung löste in Kärnten eine politische Diskussion unter Erwachsenen aus. Landesrat Harald Dobernig (FPK) und der Kärntenr Abwehrkämpferbund übten massive Kritik. Damit würde vermittelt, dass ganz Kärnten zweisprachig sei, so die Kritik.

Euro Münze Koroska

Münze Österreich

Kärnten, wie ein Kind es sieht.

Dieser Disput war aber bei der offiziellen Präsentation der Münze am Donnerstag auf der Burg Landskron nur am nur Rande Thema. Philip kam mit seinen Eltern, seinen Mitschülern aus der Volksschule St. Margarethen zur Präsentation auf die Burg Landskron.

1.200 Einsendung bewertet

Unter 1.200 Schülerzeichnungen wählte die Jury seinen Entwurf aus, er wurde von den Designern der Münze Österreich umgesetzt. Philip will mit dem Entwurf vermitteln, wie er seine Heimat sieht.

Philip Ogris: „Den Großglockner habe ich gezeichnet, weil er in Kärnten der größte Berg ist. Den Lindwurm, weil er das Wahrzeichen von Klagenfurt ist, den Wörthersee weil er der größte See ist und die Steinböcke, weil sie auf den Bergen wohnen.“ Auf der Rückseite der Münze ist die Burg Landskron mit der Falknerei zusehen.

Überraschung über heftige Reaktion

Dass die zweisprachige Aufschrift auf dem Entwurf eines Kindes, das aus einer rein deutschsprachigen Familie kommt, bei FPK-Landesrat Harald Dobernig auf derart heftige Ablehnung stoßen würde, überraschte auch Andrea Lang von der Münze Österreich: „Sie haben eine demokratische Entscheidung einer Jury akzeptiert und einen emotionalen Ausdruck eines Kindes ganz ernst genommen. Das müssen wir hier einfach. Es gibt zweisprachige Volksschulen, der Philip besucht so eine und es ist völlig normal, als zu sagen, es ist Kärnten/Koroska“.

„Entscheidung der Jury akzeptieren“

Für Karin Ogris, Philipps Mutter, ist nur wichtig, dass ihr Sohn sich von diesem Verhalten einiger Politiker möglichst wenig beeinflussen lässt: „Wir möchten unseren Sohn da heraushalten. Er hat in der Volksschule eine Zeichnung gemacht. Er ist in die zweisprachige Volksschule gegangen, weil wir gefunden haben, das ist eine Erweiterung seines Wissens. Wenn die Jury das als beste Zeichnung gewertet hat, sollte man das als Demokrat anerkennen.“

Die von Philip gestaltete Zehn-Euro-Münze ist nun in ganz Österreich erhältlich.

Link: