Rede von Ex-Mitglied der Waffen-SS abgesagt

Bei der heurigen Ulrichsbergfeier sollte zwar kein Politiker sprechen, dafür aber Herbert Bellschan von Mildenburg, der einst Freiwilliger der Waffen-SS war. Nachdem das Vorhaben am Donnerstag bekannt wurde, machte die Ulrichsberggemeinschaft einen Rückzieher.

Vom ORF auf die SS-Vergangenheit des möglichen Festredners angesprochen, sagte der Präsident der Ulrichsberggemeinschaft, Hermann Kandussi: „Was soll denn Schlechtes an der SS sein.“ In einem zweiten Gespräch, zwei Stunden später, erklärte Kandussi dann die Rede sei abgesagt, man wolle in der Öffentlichkeit keinen falschen Eindruck erwecken. Statt von Mildenburg sollen nun drei Heimkehrer sprechen, „die nicht belastet sind“, sagte Kandussi.

1942 freiwillig zur Waffen-SS gemeldet

Kritik an dem möglichen Ulrichsberg-Sprecher kam vom „Arbeitskreis gegen den Kärntner Konsens“. Dieser AK organisiert seit Jahren Veranstaltungen und Proteste rund um das jährliche „Ulrichsbergtreffen“ in Kärnten. In der Aussendung des Vereins heißt es, von Mildenburg sei Ende 2005 zum Prozess gegen den Holocaustleugner Ernst Zündel extra aus Paraguay angereist.

Er habe auch die Festrede zum 50. und 60. Jubiläum der berüchtigten Kameradschaft IV, der Veteranenorganisation der (Waffen-)SS gehalten. Selbst war von Mildenburg Mitglied der HJ, bevor er sich 1942 freiwillig zur Waffen-SS meldete, heißt es in der Aussendung.

Waffen-SS: Verbrecherische Organisation

Im Nürnberger Prozess 1946 erklärte der Internationale Militärgerichtshof die Waffen-SS wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur verbrecherischen Organisation. Die Kameradschaft IV der Waffen-SS wird vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuft. Sie besteht aus ehemaligen Mitgliedern der Waffen-SS, sowie deren Familienangehörigen und Freunden.

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