Künstler rechnen mit FPK-Kulturpolitik ab

Mit einem sogenannten „Einzugstheater“ ist Samstagabend in der Theaterhalle 11 in Klagenfurt gegen den Auszug der FPK aus dem Landtag protestiert worden. Der Abend „Introitus“ („Einzug“) war eine Abrechnung mit 13 Jahren freiheitlicher Kulturpolitik.

Die Kunst feierte am Samstagabend ein Fest und nahm sich dabei - mit viel Humor gespickt - kein Blatt vor dem Mund. Satiriker Egyd Gstättner: „Ich teile mit allen Künstlern den Wunsch nach politischer und moralischer Veränderung im Land. Diesem Wunsch muss man Ausdruck verleihen.“

Kritik von Josef Winkler

So forderte Schauspielerin Gunda König via Plakat „Neuwahlen“ ein und dass eine neue Kultur in der Politik Einzug halten möge. Ex-Stadtschreiber Karsten Krampitz wollte gar eine eigene Partei gründen.

Nach 36 Stunden Heimreise aus Indien ebenfalls auf der Bühne, Büchnerpreisträger Josef Winkler: „Klagenfurt hat sich ein Stadion erlaubt, das Millionen verschlungen hat; Klagenfurt hat keine Bibliothek für die Kinder und Jugendlichen, das Geld wird bei der Tür hinausgeschleudert.“

„Künstler müssen sich politisch äußern“

Der Abend im Zeichen des Protestes diene vor allem der Vernetzung der Künstler untereinander, sagte der Leiter des Klagenfurter Ensembles, Gerhard Lehner: „Es ist das Wichtigste eines Künstlers, dass er sich politisch äußert. Alles andere ist ja Operette oder Unterhaltung. Das hat mit Kunst nichts zu tun.“

Kritik sei seit der Übernahme der Kulturabteilung durch die Freiheitlichen mit Förderentzug bestraft worden, sagte Angelika Hödl, Obfrau der Interessensgemeinschaft Kultur (IG KIKK).

Dobernig behält nur Volkskultur

Landesrat Harald Dobernig habe um die Hochkultur immer einen Bogen gemacht, so Hödl. Er hat sich nur die Volkskultur als Ressort behalten. Er sei nun da, wo er sich wohlfühle, so Hödl. Alles andere als die Volkskultur sei ihm immer fremd gewesen.

Nach 13 Jahren blauer Kulturpolitik ist mit Wolfgang Waldner ein ÖVP-Politiker bei der Hochkultur am Ruder. Kärntens Künstler blicken gespannt in die Zukunft.