Analyse: Inoffizieller Wahlkampfauftakt

Nach dem Rücktritt von Uwe Scheuch aus allen politischen Funktionen ist die Nachfolge seines Bruders Kurt als Parteichef seit Sonntag offiziell. Chefredakteur Bernhard Bieche hat den FPK-Parteitag beobachtet und ortet darin den inoffiziellen Startschuss für den Wahlkampf.

Das Motto der FPK lautete am Parteitag im Villacher Kongresszentrum: „Wir alleine gegen den Rest der Welt“ - genauer gesagt gegen die Medien, gegen die Staatsanwaltschaft und die politischen Mitbewerber SPÖ, ÖVP und Grüne. Der eine oder andere verunsicherte Funktionär sollte mit dem Leitspruch „Jetzt erst Recht“ motiviert werden. „Wir sind unbesiegbar“ war am Sonntag in den Reden öfters zu hören.

Geplante ESM-Klage als zentrales Wahlkampfthema?

Die Strategie, die hinter dieser Linie der FPK stecken könnte, verglich Chefredakteur Bernhard Bieche mit Asterix und Obelix. Man werde, wie Kurt Scheuch es formulierte, wie ein gallisches Dorf gegen das Römische Reich - also quasi Kärnten gegen die EU - kämpfen. Konkret geht es dabei um die Klage gegen den ESM Rettungsschirm, die die Freiheitlichen einbringen wollen. Dieses offensichtlich zentrale Wahlkampfthema der FPK solle wohl von den vielen Skandalen und Affären im Land ablenken, so Bieche.

Die FPK fühle sich von der Staatsanwaltschaft verfolgt und von der ÖVP verraten. Der Ex-Koalitionspartner - vor allem die neue ÖVP-Spitze - wurde wegen ihrer kritischen Haltung gegenüber der FPK attackiert, ebenso SPÖ und die Grünen, was aber laut Bieche wenig überrasche. BZÖ und Stronach seien bei den Reden am FPK-Parteitag am Sonntag ignoriert worden.

Auffallend war am Sonntag, dass offensichtlich Jörg Haider wieder für die Freiheitlichen Stimmen bringen soll. Nicht anders sei es zu erklären, dass der BZÖ-Gründer von der FPK so energisch verteidigt wurde, hieß es in der Analyse des ORF-Kärnten Chefredakteurs.

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