Flick-Privatstiftung prüft Vorzugsaktien-Investment

Die Flick-Privatstiftung will den Vorzugsaktien-Deal mit der Hypo Alpe Adria aus dem Jahr 2007 durch einen Sachverständigen prüfen lassen. Sollten unrechtmäßige Zahlungen an die Stiftung erwiesen werden, werde die Privatstiftung diese zurückzahlen.

Als Sicherheit habe man „sämtliche Erträge aus dem Hypo Vorzugsaktien-Engagement freiwillig bei einem Notar bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts treuhändig hinterlegt“, teilte die Flick-Privatstiftung der Milliardärin Ingrid Flick in einer Aussendung am Sonntag mit. Außerdem bekräftigte die Stiftung, die Umstände der Transaktion den Ermittlern offengelegt zu haben und auch weiterhin mit ihnen zusammenarbeiten zu wollen.

Sollten den ehemaligen Vorstandsmitgliedern der Stiftung rechtswidriges Handeln und unrechtmäßige Zahlungen an die Stiftung erwiesen werden, „so wird die Privatstiftung diese vollständig zurückzahlen“, hieß es in der Aussendung.

Investitionsrisiko lag bei Null

Die Flick-Stiftung hatte 2007 Vorzugsaktien der Kärntner Hypo gekauft, in geheimen Nebenabreden wurde der Stiftung aber eine Put-Option eingeräumt - das Investitionsrisiko lag daher bei Null.

Wieviele Millionen die Flick Stiftung durch den Deal verdient hat, wird nicht gesagt. Stiftungsvorstand war zu diesem Zeitpunkt Ex-Hypo-Chef Wolfgang Kulterer. Auch der Rechtsanwalt Alexander Klaus war im Stiftungsvorstand und zugleich Rechtsberater der Hypo. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Schadensersatzklagen gegen Stiftung im Raum

Die mittlerweile notverstaatlichte Kärntner Bank und die Republik Österreich sollen Schadenersatzklagen gegen die Stiftung überlegen. Basis für diese Überlegungen ist ein Gutachten, das unter anderem die Doppelrolle von Ex-Hypo-Chef Kulterer in dieser Causa beleuchtet.

Laut Zeitungsberichten soll die Anklage schon fertig sein. Für den ersten Vorzugsaktien-Deal 2004 wurde unter anderem der Ex-Bank-Chef Wolfgang Kulterer - erstinstanzlich und nicht rechtskräftig - heuer im Mai wegen Untreue zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Sowohl beim ersten, als auch beim zweiten Deal soll es zum Schaden für die Bank gekommen sein.

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