FPK-Parteitag: Scheuch folgt Scheuch
„Jetzt erst recht“, das Motto auf der Einladung zum Freiheitlichen Parteitag, klingt kämpferisch und erinnert an einen Wahlslogan der FPÖ unter Jörg Haider. Ob die Kärntner Freiheitlichen damit den in Meinungsumfragen prognostizierten Absturz verhindern können, wird sich weisen.
Spitzname: „Reißwolf von Knittelfeld“
Österreichweit bekannt geworden ist der 45-jährige Kurt Scheuch als „Reißwolf von Knittelfeld“. Scheuch hatte bei einem FPÖ-Delegiertentreffen im Jahr 2002 ein Kompromisspapier zwischen Jörg Haider und der damaligen Vizekanzlerin, Susanne Riess-Passer, zerrissen. Bis heute wird Kurt Scheuch ein rauer Umgangston in der Politik nachgesagt.
Weichenstellung für Neuwahlen 2013
Parteiintern werden am Sonntag schon die ersten Weichen in Richtung einer vorgezogenen Landtagswahl gestellt. Geht es nach der FPK, soll diese im kommenden Frühjahr stattfinden. Wahlen schon heuer, wie von SPÖ, ÖVP und Grünen gewünscht, blockieren die Freiheitlichen weiterhin.
Offizielle Wahl von Kurt Scheuch steht an
Die Kärntner Freiheitlichen bekommen am Sonntag auch einen neuen Parteiobmann. Uwe Scheuch ist ja im Zuge des Kriminalfalles um die Birnbacher-Millionen zurückgetreten. Dennoch bleibt die Parteiführung in den Händen der Familie Scheuch. Nicht mehr Uwe, sondern Bruder Kurt leitet nun die Geschickte der FPK. Als geschäftsführender Parteiobmann wurde er bereits installiert, am Sonntag soll er vom Parteitag auch an die Spitze gewählt werden.
Überraschender Rücktritt von Uwe Scheuch
Der Rücktritt von Uwe Scheuch aus Politik und Parteispitze ist vor einem Monat überraschend gekommen. Weder die später aufgehobene Verurteilung zu einer unbedingten Haftstrafe, noch die nicht rechtskräftige Verurteilung zu einer unbedingten Haftstrafe haben ihn zum Gehen veranlasst, sondern erst die Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft nach dem Geständnissen im Birnbacher-Prozess. Den Medien warf er bei seinem Abgang vor einem Monat vor, zwei Jahre lang eine Hetzkampagne gegen ihn geführt zu haben.
Weitere Tagesordnungspunkte
Zum Auftakt des Parteitages am Sonntag gibt es ein Platzkonzert vor dem Villacher Kongresshaus. Inhaltlich ist es ein normaler ordentlicher Parteitag, auf der Tagesordnung stehen Finanzbericht, Bericht der Rechnungsprüfer und Berichte von Landeshauptmann Gerhard Dörfler, sowie dem geschäftsführenden Parteichef Kurt Scheuch. Dabei dürften wohl die diversen Affären rund um die Kärntner Freiheitlichen eine Rolle spielen, mit Wahlkampftönen ist zu rechnen.
90 Prozent für Kurt Scheuch erwaret
Als Tagesordnungspunkt zehn ist die Wahl Scheuchs angesetzt, alles andere als ein Ergebnis rund um 90 Prozent wäre wohl eine Überraschung. Scheuch selbst wollte keine Prognosen bezüglich der Zustimmung der Delegierten abgeben.
Einen Leitantrag gibt es beim Parteitag am Sonntag nach dem Tagesordnungspunkt Wahl des Obmanns auch, diesmal zum Thema „Kärntner Familien zuerst“. Danach folgen Anträge und Resolutionen sowie das Schlusswort des neu gewählten Parteichefs. Zum Abschluss wird - wie jedesmal - das Kärntner Heimatlied intoniert.