BZÖ: „Überläufer sind politische Söldner“

Durchaus emotional reagierte BZÖ-Obmann Josef Bucher auf den Abgang seiner Abgeordneten. Die Überläufer seien „politische Söldner“ ohne Anstand und Charakter, sagte er. Bucher wirft Frank Stronach vor, Mandatare zu kaufen. Er selbst will ebenfalls ein Angebot bekommen haben.

Mit dem Abgang der Nationalratsabgeordneten Elisabeth Kaufmann-Bruckberger zur Stronach-Partei sind nun schon drei ehemalige BZÖ-Abgeordnete bei Stronach gelandet. Neben Kaufmann-Bruckberger sind das Erich Tadler und Robert Lugar. Tadler flog im Jahr 2010 aus dem BZÖ-Klub, weil er angeblich finanzielle Wünsche für seinen Verbleib im orangen Nationalratsklub geäußert hatte. Lugar verließ den BZÖ-Klub im September 2011, als er nicht BZÖ-Generalsekretär wurde.

Bucher: Stronach hat 500.000 Euro geboten

Der Vorwurf, dass Stronach Politiker kaufe, stand schon öfter im Raum. Bucher wird jetzt konkreter: „Das erste Gespräch, das ich mit ihm geführt habe, war so, dass er gleich nach zehn Minuten 500.000 Euro angeboten hat und ich gesagt habe, dass das BZÖ kein Geld braucht und ich schon gar nicht.“

Seinen Vorwurf des Mandatskaufs untermauert Bucher ferner damit, dass auch andere nicht näher genannte Personen berichtet hätten, dass sie gefragt worden seien. „Es geht um Macht, Einfluss und Geld. Erinnern Sie sich: Wer das Gold hat, bestimmt die Regeln. ‚Gute Nacht Demokratie Österreich‘ kann ich da nur sagen“, so Bucher.

Bucher: Keine weiteren Überläufer

Auf die Frage, ob er in dieser Angelegenheit eine Sachverhaltsdarstellung machen werde, blockte Bucher allerdings ab. Die „politischen Söldner“ hätten das selbst zu verantworten. Bucher sagte, er glaube nicht, dass weitere BZÖ-Mandatare zu Stronach überlaufen werden.

Nachbaur: Geld wäre für Wahlkampf gewesen

Kathrin Nachbaur, die Leiterin des Frank Stronach Instituts für sozialökonomische Gerechtigkeit sagte am Mittwoch in einer Aussendung, Stronach hätte den Wahlkampf der Orangen finanziell unterstützt, wenn sich Bucher und Stronach auf ein „weiteres gemeinsames Vorgehen“ geeinigt hätten.

Diese Unterstützung hätte mit „500.000 Euro für Plakate etc.“ begonnen, sagte Nachbaur weiter. Sie sei bei jedem Treffen Stronachs mit Bucher dabei gewesen. Nie sei davon die Rede gewesen, „dass das Geld für Josef Bucher persönlich sei“, betonte Nachbaur.

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