Schicho: Fortführung unwahrscheinlich

Am vergangenen Dienstag mussten die Inhaber des bekannten Villacher Autohaus Schicho Konkurs anmelden. Der Betrieb ist mit 1,3 Millionen Euro überschuldet. Wenig Hoffnung besteht für die 68 Mitarbeiter in Villach und in Paternion. Ein Großteil von ihnen dürfte den Arbeitsplatz verlieren.

Für die Übernahme der Struktur in Villach gab es am Freitag keinen Interessenten. Das Autohaus Schicho in Villach-Landskron präsentierte sich beim Lokalaugenschein in gähnender Leere: von Hektik und Betriebsamkeit fehlte jede Spur. Kein einziger Mitarbeiter war zu sehen, der Verkaufsraum und die Werkstätten waren versperrt, der Auto-Abstellplätzen leer.

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80 Gläubiger warten auf ihr Geld, 68 Mitarbeitern droht der Verlust des Arbeitsplatzes.

Fahrzeuge wurden abgeholt

Bis auf wenige Ausnahmen sind sämtliche Fahrzeuge bereits vom Generalimporteur abgeholt worden. 80 Gläubiger warten auf ihr Geld und 68 Mitarbeitern droht der Verlust des Arbeitsplatzes. Der Masseverwalter Rudolf Pototschnig konnte ihnen nur wenig Hoffnung machen: „Es hatte der erste Überblick und Rücksprachen mit der Geschäftsführung gereicht. Wir haben relativ rasch bei der Durchsicht der Unterlagen gesehen, dass die Fortführung nicht möglich ist. Auch der Plan für eine Nachfolgegesellschaft ist gescheitert.“

Mit Unterstützung der Arbeiterkammer werden sie jetzt um das ihnen zustehende Geld aus dem Insolvenzentgeltfonds ansuchen. Werner Gansl von der Arbeiterkammer erklärte die nun folgenden Schritte: "Wie es aussieht, wird am Montag eine Betriebsversammlung stattfinden. Die Mitarbeiter werden dort frühzeitig freigestellt. Die Restansprüche der Mitarbeiter werden dann beim Insolvenzfonds und beim Landesgericht geltend gemacht.

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Acht Kunden müssen zittern

Weiter warten müssen auch jene acht Schicho-Kunden, die ihre neuen Autos bereits bezahlt bzw. angezahlt aber noch nicht geliefert bekommen haben. Pototschnig dazu: „Für Käufer mit Vollzahlung gibt es eine Bevorteilung im Konkursverfahren. Kunden, die nur angezahlt haben, fallen in die normale Quote. Die Kunden, die angezahlt haben, hatten aber zum Glück nur kleine Beträge geleistet.“

Keine Sorgen müssen sich jene 470 Kunden machen, die Reifen und anderes Zubehör bei Schicho eingelagert haben. Sie werden demnächst darüber informiert, wann sie ihr Eigentum abholen können.

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