Getreide wird spürbar teurer

Anhaltende Wetterextreme seit Herbst 2011 bescheren den österreichischen Getreidebauern heuer die schlechteste Ernte seit 40 Jahren. Damit steigen die Weizen- und Roggenpreise und in der Folge auch der Brotpreis. Ab Oktober werden Brot und Gebäck um rund fünf Prozent teurer.

Kärntens Bauern können mit der Getreideernte zwar durchaus zufrieden sein. In den Hauptanbaugebieten im Osten Österreichs sorgen die Wetterkapriolen aber für die schlechteste Ernte seit 40 Jahren. Weil auch weltweit die Erntemengen gering ausfallen, liegt der Weizenpreis weit über dem des Vorjahres, erklärte Martin Kropfitsch, Chef der Kropfitsch Mühle in Klagenfurt.

Im Sog des Weizenpreises wird auch Roggen teurer - und die Preissteigerung beim Getreide werden die Kärntner Mühlen beim Mehlpreis weitergeben müssen, befürchtet Kropfitsch.

Mehl ab Jänner teurer

Im Handel wird Mehl voraussichtlich erst im Jänner teurer, Jahresverträge sichern den Preis. Kärntens Bäcker müssen hingegen schon demnächst mit höheren Mehlpreisen kalkulieren. Voraussichtlich ab 1. Oktober wird der Konsument das zu spüren bekommen, sagte Martin Vallant, Innungsmeister der Kärntner Bäcker.

Um wie viel Brot und Gebäck tatsächlich teurer wird, steht noch nicht fest. Preissteigerungen zwischen acht und zehn Prozent sind aber wohl realistisch. Bei einer Semmel wären das etwa vier Cent.

Breite Wirkung

Nicht nur bei Backwaren, auch bei vielen weiteren Lebensmitteln wird sich der höhere Mehlpreis auswirken. Alles, was in irgendeiner Form Getreide oder Mehl enthält, wird teurer.

Zumindest für seine Berufsgruppe verspricht Bäcker Martin Vallant Zurückhaltung bei der Preisgestaltung. Brot müsse finanzierbar sein, sagt er. Ab Herbst wird es trotzdem spürbar teurer.